Pop-Röhre Pink liegt im Clinch mit einer österreichischen Politikerin. Für die unautorisierte Werbeaktion einer Kandidatin für das Präsidenten-Amt musste die US-Sängerin unfreiwillig mit ihrem Namen herhalten.
Wien (aw) - Dass Politiker gerne mal unter dem Deckmantel der Popkultur auf (Erst-)Wählerfang gehen, ist nicht nur in den USA gängige Praxis. Je nach persönlichen Ansichten stellen viele Celebrities ihren Namen bereitwillig zur Verfügung, um den Kandidaten ihres Vertrauens in den entscheidenden Momenten der Propagandaschlacht zu unterstützen.
Unfreiwillig auf politisches Parkett geschubst wurde hingegen die Pop-Röhre Pink. Im österreichischen Präsidentenwahlkampf warb die konservative Kandidatin Benita Ferrero-Waldner mit der 24-jährigen US-Sängerin – allerdings ohne ihr Einverständnis. Mitarbeiter der österreichischen Politikerin verteilten unmittelbar nach einem Konzert in der Wiener Stadthalle am 4. April unzählige Werbeflyer mit der groß gedruckten Aufschrift "Pink" unter den Veranstaltungsbesuchern.
BMG, die Plattenfirma der frechen Künstlerin, will jetzt mit einer Klage vor Gericht ziehen. Mit der von Jugendlichen eines Ferrero-Waldner-Unterstützungskomitees durchgeführten Aktion seien "gleich mehrere Rechte der Künstlerin verletzt" worden, zitiert der Wiener Kurier den BMG Promotion- und Marketing Leiter Philipp Urban. "Es muss einer missbräuchlichen Verwendung des Künstlernamens zu Wahlkampfzwecken ohne zuvor eingeholtes Einverständnis der Künstlerin entgegengetreten werden, zumal keinesfalls gesichert ist, ob die Künstlerin überhaupt die politische Ausrichtung der Präsidentschaftskandidatin teilt oder zumindest gutheißt", hieß es in dem Statement.
Die Präsidenschaftskandidatin nimmt's womöglich als willkommene Publicity. Dem Bericht des Kurier zufolge sieht man im Lager des Wahlkampfteams einer Klage der Plattenfirma "gelassen" entgegen.
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