In ihrem neuen Video "Keine Ist" stirbt Sabrina Setlur auf dem elektrischen Stuhl. Prompt hagelt es Medienkritik. Bild bezeichnet den unspektakulären Clip gar als "geschmacklosestes Video des Jahres".
Frankfurt (ebi) - Das neueste Video "Keine Ist" von Rapperin Sabrina Setlur rotiert auf den Musikkanälen erst seit kurzem. Doch die Kritiker, an vorderster Front die Bild-Zeitung, greifen bereits zum Rotstift. Für das Boulevard-Blatt, das sich gerne als papiergewordener Anwalt des kleinen Mannes präsentiert, ist die Frankfurter Musikerin spätestens seit ihrer Liaison mit Boris Becker ein Thema. Und das Video, in dem Setlur die Todesstrafe aufgreift, ein Dorn im Auge.
Im Clip zum musikalisch unspannenden Pop-Track "Keine Ist" (einer Coverversion des Rödelheim Hartreim Projekts) stirbt die Rapperin als Strafgefangene auf dem elektrischen Stuhl. Bevor der "Henker" den Hebel umlegt, schreitet die 27-Jährige in dem schwarz-weiß gehaltenen Streifen mit versteinerter Miene durch den Todestrakt. Eine Szenerie, die man aus zahlreichen Hollywood-Streifen und Clips kennt. Nichts Neues also. Der Vorgang des menschenunwürdigen Ablebens wird zudem nicht gezeigt. Dennoch sieht Bild die Sängerin "qualvoll" sterben und fragt: "Was hat sich Sabrina bloß bei diesem geschmacklosen Video gedacht?"
Dezidierter kritisiert der Spiegel den Clip. Die eigentliche Geschmacklosigkeit liege in der ästhetischen Machart des Videos. Die provokationslose Thematisierung des Todes auf dem elektrischen Stuhl diene einzig und allein der Effekthascherei. Setlur sagte dagegen: "Als ich das Konzept las, war ich unheimlich berührt. Außer Gott hat niemand das Recht, über Leben und Tod zu richten."
Ob Unterhaltungsmedien solch ein brisantes Thema aufgreifen sollen oder nicht, sei einmal dahin gestellt. Nach Aufruhr um Nacktfotos, Brustimplantate oder ihr Liebesleben macht die Rapperin jedenfalls wieder mit Musik von sich reden.
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