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Roisin Murphy verärgert Fans mit Trans-Kommentar

Am Freitag erscheint zwar Róisín Murphys neues Album "Hit Parade". Die Promo hierfür hat sie sich aber sicher anders vorgestellt. Nach einem kritischen Kommentar auf Facebook mit ihrem persönlichen Account zum Thema Pubertätsblocker zog die irische Sängerin den Unmut einiger Vertreter*innen der LGBTQ+-Gemeinschaft auf sich. Die Medikamente richten sich an Kinder und Jugendliche, deren empfundenes Geschlecht nicht das ist, mit dem sie geboren wurden. Mit ihrer Einnahme können sie eine körperliche Entwicklung in die für sie falsche Richtung zunächst unterbrechen und später eine Hormontherapie beginnen.

Murphys Posting lautete: "Please don't call me a terf (trans exclusionary radical feminist). But puberty blockers ARE FUCKED, absolutely desolate, big Pharma laughing all the way to the bank. Little mixed up kids are vulnerable and need to be protected, that's just true." Pubertätsblocker seien seelenlose Geschäftemacherei großer Pharmakonzerne auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen, die mit der ihnen zugewiesenen Geschlechtsidentität hadern. Zugegeben, das ist etwas überspitzt zusammengefasst, aber viel mehr Spielraum lässt die Ex-Moloko-Sängerin in ihrer Aussage hier auch nicht. Erstaunlich bei einem Thema, das auch für den Laien gleich eine hohe Komplexität erkennen lässt und eine erstaunliche Aussage für eine Künstlerin, deren Musik seit Jahren in queeren und genderdiversen Kreisen gefeiert wird.

Nun muss man Murphy nicht gleich als TERF-Aktivistin bezeichnen, und sicherlich wurde ihr Statement auf X/Twitter auch aus dem Kontext gezogen. Der Vorwurf, sie sei transphob oder habe sich dementsprechend geäußert, lässt sich anhand ihres womöglich nicht zu Ende gedachten Kommentars aber eben auch nicht einfach entkräften. Das mit dem "nicht zu Ende denken" ist im Internet allerdings nicht erst seit gestern kein allzu guter Ratgeber. In der Forschung wird der Einsatz des Entwicklungshemmers seit langem diskutiert. Studien zeigen, dass die Zahl junger Menschen, die sich aufgrund einer fremden Geschlechtswahrnehmung im eigenen Körper ärztlich behandeln lassen, weltweit ansteigt. Eine britische Studie von 2022 will herausgefunden haben, dass die Rate der Selbstverletzungen bei Mädchen, die mit Pubertätsblockern behandelt wurden, angestiegen sei. Kurz: Es ist ein sehr kontroverses Thema und für Social-Media-Kommentarspalten eher nicht geeignet.

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