"Das Zick Zack Prinzip": Hommage an Alfred Hilsberg
Mit Blumfeld erlebt Hilsberg dann seinen zweiten Frühling. Distelmeyer wird sein neuer Bargeld, dessen Musik und Aura ihn wegbläst. Etwas überraschend entscheidet sich der Blumfeld-Sänger Anfang der 90er für Zick Zack, obwohl seine Musik und sein Alter eher für die aufstrebende Hamburger Label-Konkurrenz L'Age d'Or (Tocotronic) gesprochen hätten. Doch Distelmeyer ist Zick Zack-Fan. Der alte Recke Hilsberg ist wieder obenauf, hatte er doch in seiner Mittachtziger-Bräsigkeit schon Mutter und Kolossale Jugend verpasst. Nach dem Blumfeld-Kapitel holpert es beim Bogen in die Jetztzeit noch mal etwas, und sicher hätten sich einige auch für Hilsbergs Meinung zum Aufstieg der US-Alternative Rock-Bewegung um Nirvana (oder zuvor Sonic Youth) interessiert, zumal Hilsberg Ende der 80er immerhin Henry Rollins auf Tour holte.
Dennoch ist Christof Meueler mit "Das Zick Zack Prinzip" eine interessante Kulturgeschichte gelungen, die Hilsberg als großen Underground-Vorkämpfer preist. Und er hat durchgehalten: Zick Zack existiert nach wie vor, L'Age d'Or schloss die Pforten bereits 2007.
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