Neues Zaz-Album "Paris"
"Sie hat wahre Blues-Wurzeln in ihrer Stimme, von der du schwören könntest, dass sie aus dem Ghetto stammt!" Darauf darf sich die Französin Zaz schon etwas einbilden, denn das Zitat stammt nicht etwa von einem Abgesandten ihrer Plattenfirma, sondern von Produezenten-Legende Quincy Jones (Miles Davis, Michael Jackson). "Der Alte hört mittlerweile halt auch nicht mehr so gut", blökt Kollege Dobler von links und trifft die Sache in bekannt-frontaler Rapmetal-Diktion mal wieder auf den Punkt. Wobei: Natürlich sprechen wir hier von Frankreichs größtem Musikexport nach Daft Punk und noch vor Phoenix und Stromae, auch wenn letzterer ja eigentlich Belgier ist, aber Frankreich als seinen Stammmarkt betrachtet. In Frankreich setzte ihr letztes Album "Recto Verso" immerhin 400.000 Exemplare ab, das war etwa die Hälfte von ihrem phänomenalen Debüt.
Außerhalb Frankreichs soll "Recto Verso" 2013 mit über 300.000 Plattenkäufern das bestverkaufte Album eines französischen Künstlers gewesen sein, also noch vor den Grammy-verzierten Phoenix mit "Bankrupt" (235.900), was ich schwer glauben kann, aber dieser Quelle zufolge immerhin vom französischen Musikbüro behauptet wurde. Daft Punk zählen in dieser Kategorie übrigens nicht, weil sie auf dem US-Label Columbia sind ("Random Access Memories" soll zwei Millionen Exemplare weltweit abgesetzt haben).
Aber nochmal zu Quincy Jones: Der fungiert auf dem neuen Zaz-Album "Paris" als Produzent und überwachte die Neu-Interpretationen berühmter Paris-Songs, die Zaz in ein jazziges Ambiente überführt. Und wo sie schon mit alten Menschen zu tun hatte, engagierte sie gleich noch Charles Aznavour für ein Duett. Das neue Zaz-Album erscheint bei uns am 7. November.
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