Zum Sommerhit '23 hat die GfK "Mädchen auf dem Pferd" erkoren. Wie macht sich der Techno-Remix in unserer Liste der übelsten Sommer-Ohrwürmer?
Palma De Mallorca (laut) - Aaahhh, der Sommer! Die Sonne scheint, die Getränke sind gekühlt, im Idealfall hat man Urlaub, und falls nicht: Seis drum, die Arbeitsmoral hält sich in der Regel in übersichtlichem Rahmen. Es könnte alles so schön sein. Doch dann dudelt irgendwo ein Radio los, oder es dröhnt aus dem heruntergelassenen Fenster eines vorbeifahrenden Autos: immer und immer wieder die gleiche Nummer. Wahrscheinlich irgendwas, das von Sommer, Sonne, Sonnenschein erzählt und zum (wenn auch trägen) Arschwackeln animiert. Meist klingt schon ganz schön fürchterlich, womit man so die heiße Jahreszeit beschallt. Damit ihr es nicht tun müsst, haben wir sie sortiert:
Ja, es ist grauenvoll. Im Sommer scheint die Hemmschwelle für musikalischen Kernschrott signifikant niedriger zu liegen als im Rest des Jahres. Vielleicht liegt es daran, dass tagelang anhaltende Hitze, die letzten Tage haben es wieder gezeigt, die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigt: Wir sind einfach signifikant dämlicher, sobald es heiß ist. Vielleicht erscheint die Vorstellung, aufzustehen, um um- oder auszuschalten, auch schlicht zu anstrengend. Woran auch immer es liegen mag: Im Sommer lassen wir uns von der Musikindustrie ganz offenbar für noch dümmer verkaufen als sonst schon.
Seit 2014 ermittelt die GfK Entertainment den "offiziellen Sommerhit" eines jeden Jahres. Als Kriterien geben sie dort aus: "Er hat eine eingängige Melodie, ist zum Tanzen geeignet, verbreitet Urlaubsstimmung, stand möglichst auf Platz eins der Charts, wurde durch kein Großevent bekannt, wird in Clubs rauf und runter gespielt und stammt von einem Künstler, der in den Jahren zuvor keine großen Charterfolge feiern konnte. Dazu kommen hohe Abrufe auf Musik-Streaming-Portalen und im Social Media-Bereich."
Wenig überraschenderweise reihen sich Songs, die diesen Anforderungen entsprechen, zu einer Parade des Grauens. Dabei hatten wir in diesem Jahr noch ... äh ... so etwas ähnliches wie Glück: Mit dem Techno-Remix eines Songs aus dem "Bibi & Tina"-Film bleiben uns wenigstens die übliche Strandgrütze und der allerschlimmste Sexismus erspart. Yiiie-ha!
37 Kommentare, davon 36 auf Unterseiten
Ich kam beim oberflächlichen Durchklicken spontan auf grob 15 von 25, bei denen ich auf Anhieb mitsingen und / oder -tanzen (!) könnte.
Dies erfüllt mich zu ungefähr gleichen Teilen mit Scham, diffusem Grauen und dem Impuls, meine Finger wie Mr. Burns zusammenzuführen und dabei schielend wie ein Huhn zu gackern...