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Platz 12: FFS (mit Franz Ferdinand) (2015)

2013 geht Franz Ferdinand-Sänger Alex Kapranos in San Francisco spazieren und läuft in die Arme seiner erklärten Helden Russell und Ron. Die Zuneigung besteht auf Gegenseitigkeit und so kommt es zu dieser Platte zwischen den schottischen Artrockern und den nicht gerade für Kooperationen bekannten Weirdos aus Los Angeles. FFS = Franz Ferdinand + Sparks, Mathematik ist so einfach manchmal.

Denn das Ergebnis klingt exakt so, wie man es sich in den kühnsten Träumen vorstellt: Schon bei den ersten hallgetränkten Piano-Anschlägen von "Johnny Delusional" wird klar, dass die beiderseitige Vorliebe für Sturm-und-Drang-Refrains matcht. Die Referenzen ans eigene Werk springen munter hin und her. "Call Girl" erinnert mit seinem hüpfenden Elektrobass an das tanzbare "Tonight: Franz Ferdinand"-Album, bevor "Dictator's Son" endgültig den Blick auf die Lyrics lenkt: "We order drinks and wait / Small talk, it's getting late / One thing you ought to know / Before we up and go / Hope it don't spoil the fun / But I'm a dictator's son." Selbstverständlich trumpft der Diktatorensohn vor seiner Angebeteten auch mit seinen Interessen auf ("I'm into 60s Soul / Nat King Cole / Harris Tweed / Bundesliga (...) I'm into Hugo Boss / Dental floss / Party cruise / Jordan shoes") und schließlich verspricht er ihr noch, den eigenen Vater zu stürzen und Geschichte zu schreiben. Zynische Zeilen, wie man sie von Ron Mael kennt.

"Save Me From Myself" fällt qualitativ etwas ab, "So Desu Ne" ist ein lupenreiner Sparks-Synthietrack, der unter Verwendung des Wortes "Kimono" auf deren 1974er Meilenstein "Kimono My House" anspielt. Wer noch nie einen alten Sparks-Song gehört hat, bekommt im repetitiven Schunkler "The Power Couple" Nachhilfeunterricht. Einen guten Rat heben sich FFS ganz für den Schluss auf: "Collaborations Don't Work".

Anspieltipps:

"Johnny Delusional", "Save Me From Myself", "Collaborations Don't Work".

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