Platz 4: Hippopotamus (2017)

Angezündet von der erfolgreichen Koop mit Franz Ferdinand als FFS stürzen sich Sparks wieder in die Arbeit. Neun Jahre nach "Exotic Creatures Of The Deep" hätte man aber trotzdem nicht mit solch einem Album gerechnet. Nach wie vor eignen sich Sparks-Songs nicht zur Untermalung eines romantischen Abendessens, auf längeren Autofahrten mit Kindern oder zum Vorglühen mit Freunden. Es verwundert nicht, dass Ron den Songtitel "What The Hell Is It This Time?" in einem Interview damit erklärt, dieser spiegele die Erwartungshaltung eines Sparks-Fans kurz vor Veröffentlichung eines neuen Albums wieder.
"Probably Nothing" eöffnet das Album als Song über Gedächtnislücken. In "Giddy Giddy" hüpfen die Oktaven in theatralischen, für den herkömmlichen Formatradiohörer nervenaufreibenden Bahnen. Das erwähnte "What The Hell Is It This Time?" nimmt die Fährte ihrer Orchester-Rock-Exkurse auf. Der äußerst skurrile Titeltrack "Hippopotamus" stellt dann in unnachahmlichem Tonleiter-Climbing seitens Russell die essenzielle Frage des Covers: "There's a Hippopotamus / a Hippopotamus / a Hippopotamus / in my pool / how did it get there?" Der Akkordeon-Walzer "When You're A French Director" ist eine wunderschöne Hommage an Regisseur Leos Carax (Annette). "Live fast and die young / too late for that", heißt es in "Edith Piaf (Said It Better Than Me)" - zum Glück. "Hippopotamus" ist eine Großtat ihres Spätwerks.
Anspieltipps:
"Missionary Position", "Edith Piaf (Said It Better Than Me)", "Hippopotamus", "When You're A French Director"
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