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Platz 20: Halfnelson (1971)

Drei Jahre nach der Gründung der Band Halfnelson erscheint 1971 dieses Debütalbum zweier High School-Dudes aus Pacific Palisades. Ron und Russell, die Söhne eines Grafikdesigners und Karikaturisten, feilen mithilfe eines Gitarristen, eines Bassisten und eines Drummers schon eine Weile an Demos, die ihre Liebe zu den psychedelischen Pink Floyd und The Who in Art-Pop ummünzen. Eine klare Abkehr vom angesagten Folkrock im Kalifornien der ausgehenden 60er Jahre.

Russells hyperaktiver Gesangsstil bricht auf "Halfnelson" bereits durch, ebenso Rons unkonventionelle Arrangement- und Songwritingideen. So münzt er in einem Song etwa die berühmte Neil Diamond-Zeile um: "She ain't heavy, she's a brother to me." Es hagelt Label-Absagen, aber Todd Rundgren, Multiinstrumentalist aus Philadelphia, gefällt die Haltung der Jungs und natürlich auch der experimentelle Power-Pop. Die Platte wird eine seiner ersten Produktionen, später mischt Rundgren die New York Dolls oder Patti Smith ab. "Wir haben Rundgren das Tape geschickt, weil er Satinhosen trug, was uns sehr beeindruckte", so Ron später.

Die Platte ist definitiv mehr als hörbar, über das Interesse hinaus, wie diese Band wohl vor "Kimono My House" geklungen haben mag. Es ist einfach eine verrückte Band aus Los Angeles, die einen weirden Psych-Approach auf Songwriting hat. Als sie sich 1972 in Sparks umbenennen, tauschen sie das von einer Autowerbung entlehnte Originalcover gegen ein eher einfallsloses Bandfoto-Cover aus.

Anspieltipps:

"Wonder Girl", "High C", "Slowboat"

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