Eine Mikrochip könnte dem blinden Stevie Wonder wieder zum Sehen verhelfen. Der Sänger sprach mit den Experten, unterzog sich einigen Tests und kommt nun als Kandidat für die neuartige Operation in Frage.
Baltimore (bin) - Als Stevie Wonder noch ganz klein war, färbte ein kleiner Fehler seine Umgebung für immer kohlenpottschwarz: Kurz nach der Geburt brachte die zu hohe Sauerstoffkonzentration im Brutkasten Stevies Netzhaut dazu, sich abzulösen. Seitdem herrscht Funkstille zwischen Augen und Gehirn. Genau an dieser Stelle setzt eine neue Mikrochip-Technologie an. Sie könnte Blinden wie Stevie zu neuem Augenlicht verhelfen. Ein stecknadelgroßes, solarangetriebes Implantat wandelt Licht in ein elektrisches Signal um, das das Gehirn als Bild interpretiert.
Zwar kommen so nur grobe Formen und Umrisse zustande, für den Patienten ist dies aber schon ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Stevie hat sich gleich mit den Experten des Johns Hopkins Hospital in Baltimore zusammengesetzt und ein paar Tests über sich ergehen lassen. In einer Talkshow teilte er anschließend mit, dass er möglicherweise für den Eingriff ausgewählt werden könnte.
Erstmalig wurde eine derartige Operation im Februar 2002 durchgeführt, dem London Telegraph zu Folge muss sich das Implantat aber noch in Langzeitversuchen als sicher erweisen.
Unterdessen ist Stevie Wonders mehrfach verschobenes Album "A Time to Love" mittlerweile zumindest online auf iTunes erschienen, offenbar um die 'deadline' für eine Grammy-Nominierung in diesem Jahr (1. Oktober) einzuhalten. Man darf also zuversichtlich sein, dass die Scheibe tatsächlich noch im Herbst auch in deutsche Läden kommt.
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