Rund eine Million Besucher, darunter 300.000 aus Deutschland, strömten am Wochenende bei strahlendem Wetter zur 13. Street Parade nach Zürich. Ein junger Mann starb am Rande des farbenfrohen Techno-Spektakels im Hauptbahnhof.

Zürich (ebi) - An die eine Million Raver, fast so viele wie im Rekordjahr 2001, feierten am Samstag unter dem Motto "Elements of Culture" die 13. Street Parade. Neben den Schweizer und sieben deutschen Wägen rollten bei der größten Techno-Parade der Welt auch Trucks aus Portugal, Belgien, Holland, Italien und Russland auf der 2,4 Kilometer langen Strecke um's Zürcher Seebecken. Auf den insgesamt 31 Love Mobiles waren sieben Stunden über 200 DJs zugange, die neben Mainstream-Techno auch Breakbeats, UK Garage- und House auflegten. In der Innenstadt tönte der elektronische Sound schon seit dem frühen Morgen aus zahlreichen riesigen Boxen. Nach der Parade wurde auf über 100 Partys weiter gefeiert.

Überschattet wurde der Mega-Event vom Tod eines 25-jährigen Italieners aus der Region Perugia, der am frühen Sonntagmorgen während der Mainstation-Party im Hauptbahnhof verstarb. Die Todesursache ist laut Stadtpolizei noch unklar. Ansonsten sei die Street Parade ohne größere Zwischenfälle verlaufen, schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Es habe aber deutlich mehr Betrunkene und eine aggressivere Stimmung als in den Vorjahren gegeben, berichten Schweizer Medien übereinstimmend. Erstmals war bei der Street Parade offiziell Bier ausgeschenkt worden.

Bei sommerlichen Temperaturen um die 27 Grad mussten 700 Raver ärztlich behandelt werden, davon 107 wegen Drogenmissbrauchs und 90 stationär. Ein 46-jähriger Mann aus Indien erlitt einen Herzinfarkt. Ein 21-jähriger Schweizer beim Schwimmen geriet unter ein Boot und wurde leicht verletzt. Schon im Vorfeld des Events hatte die Polizei Razzien in Hanfläden durch geführt und über 3 Kilogramm Marihuana sowie Haschisch, Ecstasy und andere Drogen gestellt. Acht Stunden lang brauchten die städtischen Entsorgungsbetriebe um die 48 Tonnen Müll nach der Parade zu beseitigen. Angesichts des Umsatzes am Techno-Wochenende, der 2003 bei geschätzten 150 Millionen Schweizer Franken lag, können die Stadtväter damit sicher gut leben.

Weiterlesen

Partyzug Love Parade muss auf die Schiene

Rechtzeitig zum großen Berliner LoveWeekend, dem Love Parade-Ersatz, fährt am kommenden Freitag ein VIVA-Love Train mit DJs an Bord von Köln über Duisburg und Dortmund in die Hauptstadt.

Love Parade Techno-Event endgültig abgesagt

Die diesjährige Love Parade fällt scheinbar doch aus. Veranstalter Fabian Lenz, und Wirtschaftssenator Harald Wolf verkündeten am Freitag, dass keine Einigung in der Finanzierungsfrage gefunden werden konnte.

Noch keine Kommentare