Der Rap-Veteran hat nach einem Streit zwei Männer überfahren. Einer davon starb, der andere wurde verletzt. Knight beging Fahrerflucht.

Compton (mhe) - Der Hip Hop-Produzent und Label-Gründer Marion Knight Jr. aka Suge Knight soll nach einem Wortgefecht mit zwei Männern in Compton nahe Los Angeles beide Beteiligten mit seinem Wagen überfahren haben. Dabei starb ein Mann namens Terry Carter, der eigentlich als Freund des ehemaligen Death Row-Inhabers galt. Das Ganze ereignete sich an einem Film-Set, bei dem auch Dr. Dre und Ice Cube beschäftigt waren.

Medienberichten zufolge begann alles damit, dass Security-Kräfte den Produzenten gegen seinen Willen drängten, das Set zu verlassen. Daraufhin stieg Suge in seinen Truck und drückte das Gas-Pedal durch. Terry Carter wollte demnach sogar unmittelbar vor der Anfahrt noch in das Täterauto einsteigen. Augenzeugen berichten, die beiden Involvierten hätten den Disput angezettelt und provozierend agiert.

Der 49-Jährige beging im Anschluss Fahrerflucht. Sein Auto konnten die Behörden auf einem Parkplatz in Compton sicherstellen. Knight wurde zwischenzeitlich von der Polizei gesucht, hat sich aber mittlerweile selbst gestellt.

Die Los Angeles Times beschreibt den Tathergang abweichend von anderen Darstellungen. Demzufolge soll der Knight die beiden Opfer in ein Fast-Food-Restaurant verfolgt haben und anschließend auf dem Parkplatz mutwillig überfahren haben. Die Polizei spricht daher angeblich auch von einer absichtlichen Handlung.

Im Auto mit Tupac Shakur

Der ehemalige Tupac Shakur-Verbündete geriet bereits mehrfach in Auseinandersetzungen mit blutigen Folgen. Erst im vergangenen Jahr wurde er bei der Schießerei auf einer Party von Chris Brown in West Hollywood von sechs Kugeln getroffen und entkam nur knapp dem Tod.

1996 wanderte der Westküstler erstmals für neun Jahre in den Knast, nachdem er mit Tupac, seinem Partner in Crime, einen East-Coast-Rapper vermöbelt hatte. Im selben Jahr wurde die Rap-Legende in der Folge einer Eskalation des berüchtigten Banden-Krieges zwischen Ost- und West-Küste im Auto erschossen. Suge saß währenddessen am Steuer.

Wiederholungstäter mit langer Straf-Akte

Anno 1995 hatte Shakur bei dem Label Death Row Records unterschrieben, das der kalifornische Hip-Hopper 1991 zusammen mit Dr. Dre gegründet hatte. Im Vorfeld hatte Knight Tupac mit einer Kaution in Höhe von 1,4 Millionen Dollar aus der Patsche geholfen, als dieser 1995 wegen sexueller Belästigung angeklagt wurde.

Nach abgesessener Strafe und nur zwei Jahren auf freiem Fuß, folgte 2003 bereits der nächste längere Besuch im Bau, abermals wegen Körperverletzung. Wiederum nur zwei Jahre hierauf wurde er auf einer Party in Miami Beach angeschossen und fand sich 2007 erneut in Handschellen wieder, weil er seine damalige Freundin mit dem Messer bedroht hatte. Bis heute gibt es überdies Gerüchte, der Hip-Hopper aus Compton habe etwas mit dem Tod von Notorious B.I.G. zu tun.

Weiterlesen

laut.de-Porträt Suge Knight

Suge Knight nimmt in der Rap-Welt eine Position ein, die kaum kontroverser sein könnte. Die Einen feiern ihn immer noch als den Label-Boss, der dem größten …

laut.de-Porträt Tupac Shakur

"Expect me, nigga, like you expect Jesus to come back. / Expect me, nigga. I'm coming." Tupac Amaru Shakur kommt in New York City zur Welt. Er wächst …

laut.de-Porträt Dr. Dre

Es war einmal ... Hip Hop findet nahezu ausschließlich an der amerikanischen Ostküste statt. Zwischen den Party-Vibes der Oldschool und den wütenden, …

laut.de-Porträt Ice Cube

MC. Schauspieler. Erfinder des Westcoast-Gangsta-Rap. Zielperson des FBI, zwar nicht Public Enemy No. 1, so doch AmeriKKKa's Most Wanted. Eins ist klar: …

Suge Knight Am Abgrund

Suge Knight hat in erster Instanz eine 25 Millionen Dollar-Klage des Ex-Tha Row-Künstlers Daz Dillinger verloren. Zudem wurden fast zeitgleich zwei Angestellte seines Labels wegen "versuchten Mordes" festgenommen.

8 Kommentare mit 5 Antworten