Markus Kavka landet mit Robbie Williams in der Kiste, beide paffen erst mal gemütlich eine – das schaut nach einem entspannten Interview aus. Man erwartet viel, bekommt aber leider wenig.

Berlin (dsc) - Auf Promotour machte Robbie Williams im Oktober in der Hauptstadt Halt. Der ehemalige MTV-Moderator Markus Kavka ergriff die Chance und schnappte sich den Sänger für seine Sendereihe "Number One!" in einem Berliner Hotelzimmer - gestern Abend lief die Folge auf Kabel Eins.

The evolution of Robbie Williams

Als wüsste der Zuschauer nicht, wer denn Robbie Williams eigentlich sei, spult Kavka zunächst sämtliche Hits inklusive Videoausschnitt ab. Danach begibt sich Kavka nach England auf Robbies Kindheits-Spuren: Heimatdorf, Pub der Mutter, und so weiter und so fort.

Auf Robbies Kindheit folgt sogleich die Take That-Misere, ja, Misere! Denn möchte man der Darstellung glauben, so war die Boyband-Zeit gänzlich grausam zu dem armen Jungen. Wie Robbie - ausnahmsweise persönlich - erzählt, fand er Take That von Anfang an schrecklich. Sogar von Hass ist die Rede, und zu den Bandkollegen gepasst habe der Sänger ja sowieso nie.

Take That sind an allem schuld!

Die Devise: Take That stürzt Robbie ins Verderben und in den Drogensumpf. Der Boyband-Erfolg hatte in Robbies Rückblick keine positiven Seiten und nichts mit seiner Solo-Karriere zu tun, also berichtet man einfach gar nicht darüber. Es geht raus aus der Band und rein in noch tiefere Abgründe, übrigens gemeinsam mit den Herren von Oasis, wie man erfährt. Na herzlichen Glückwunsch!

Die Amis haben doch keine Ahnung

Aber genau in jenem hoffnungslosen Moment kommen Produzent David Enthoven und Komponist Guy Chambers wie Ritter in güldener Rüstung und ziehen Robbie aus dem Dreck. Als allesamt "verkrachte Existenzen" verstehen sie sich gut und kreieren diverse Hits, wie beide Kavka erzählen. Nur in den USA will der Erfolg sich nicht so recht einstellen: "Die Amerikaner verstehen Robbies Ironie in den Texten nicht!"

Robbie, der Normalo

Bis jetzt wurde allerlei über Robbie Williams gesprochen, mit ihm aber herzlich wenig. Im Gespräch mit Kavka beteuert Robbie lediglich, dass er ein ganz normales und langweiliges Leben führe. Auf der Bühne und in den Medien spiele er nur eine Rolle: "Das ist alles Show, ich verwandle mich. Wenn der normale Robbie auf die Bühne käme, wäre das eine ziemlich langweilige Veranstaltung."

Der größte Entertainer der Welt

Trotz gefühlter Interviewzeit von maximal fünf Minuten hat sich die Sendung ordentlich in die Länge gezogen. Liegt wohl an den eher gehaltlosen Informationen, die dem Zuschauer vermittelt wurden.

Im Abspann betitelt Kavka Herrn Williams noch als "größten Entertainer der Welt" – irgendwie komisch, da doch kurz vorher noch über den ausbleibenden Erfolg in den USA berichtet wurde. Aber die Staaten sind eh viel zu weit weg und zählen ja eigentlich auch gar nicht.

Fotos

Robbie Williams

Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz) Robbie Williams,  | © laut.de (Fotograf: Jasmin Lütz)

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50 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Ich glaube eher, der Autor dieses dummen, handwerklich ziemlich miesen Artikels versteht die Ironie bei Robbie Williams nicht. Und überhaupt, was soll denn bitte diese pseudo-sarkastische coolness, die im Artikel mitschwingt? Bisschen seriöser wärs nich gegangen, was?
    Kann doch gut sein, dass ihn die Zeit bei Take That so zerstört hat. So kaputt wie der Typ die letzten 15 Jahre war, kann man ihm durchaus mal glauben, dass damals vieles bei Take That angefangen hat.
    Ich fand die Sendung auch etwas überladen mit Einspielern, aber sorry, Kavka is jetzt auch kein Topstar, der mal eben stundenlang mit Herrn Williams schwafeln kann. Weiß nich, was Ihr da erwartet habt?
    Aber macht ja auch nichts, wenns trotzdem unterhaltsam ist. Und das war die Sendung!

    Und was den Entertainer-Faktor angeht: Wenn man sich Robbie mal so anschaut bei seinen Konzerten, dann muss man wirklich erstmal überlegen, wer da momentan auf der Welt besser unterhält. Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass er in Amerika nichso der Bringer is. Also kommt mal wieder klar und betrachtet die ganze Sache ein bisschen nüchterner. Sofern das bei Laut.de überhaupt noch gefragt ist. Habe da so meine Zweifel.

    Übrigens war das 25-jährige Jubiläumskonzert der Rock 'n' Roll Hall of Fame im Anschluss der absolut fantastisch! Habs mir bis zum Schluss angesehen und war ob der vielen Stars wirklich begeistert. Insofern, Danke Kabel 1!

  • Vor 14 Jahren

    und hier mein Fazit: alles Penner außer Kavka

    objektive Kritik sieht anders aus, was soll diese Rumnörgelei in dem Bericht? Was erwartet der Autor von der Fernsehsendung, die Entstehungsgeschichte von "Angels" ist ja mal interessant.

    Robbie selbst ist der größte Penner und selbstverliebt bis zum geht nicht mehr, hat der Ärmste seine nächste Krise überwunden?

  • Vor 14 Jahren

    @Fear_Of_Music (« @Tinco («
    Aber ich frag mich, warum ist er nicht Komiker oder Schauspieler (oder beides) geworden? nee, ernsthaft. vielleicht wäre er da sogar besser aufgehoben. Nur so ein Gedanke. »):

    Weil er gute Platten macht. Und dass er ganz allein vielleicht keine Hits zustande bringen würde - mir doch egal. Guy Chambers und seine anderen Co-Autoren können dafür keine Show rocken. Produzent Trevor Horn is eine super Producer, aber dafür als Person langweilig und kann nicht wirklich singen. Robbie kann das. Und so wird ein Schuh draus.

    Ich finde es immer lächerlich anmaßend, wenn Leute einem immens erfolgreichem Künstler empfehlen, was anderes zu machen, nur weil man selbst nix damit anfangen kann. Millionen andere geben für seine CDs Geld aus und haben Spaß dabei. Und es sind nicht nur die Midlife-Crisis Hausfrauen. Klar steckt ne riesen Promo-Maschinerie dahinter, und einige sind vielleicht eher an ihm selbst als wirklich an seiner Musik interessiert. Aber deshalb sind die Platten weder schlecht, noch überflüssig.

  • Vor 14 Jahren

    RW ist und bleibt Scheiße weil@fireflyer («
    er ganz allein vielleicht keine Hits zustande bringen würde... »):

    genau! Außerdem sind@fireflyer (« Millionen ... Midlife-Crisis Hausfrauen... vielleicht eher an ihm selbst als wirklich an seiner Musik interessiert. »):

    genau!

    :D