Viacom entlässt voraussichtlich 210 von 290 Angestellten der Viva Media AG. Das ist der erwartet radikale Schnitt, den man angekündigt hatte.
Berlin (mma) - Stirbt Viva in kleinen Raten? Das baldige Aus des Senders steht nach der neuesten Pressekonferenz von MTV fast zu erwarten. Dort gab die MTV-Geschäftsführerin Catherine Mühlemann die deutliche Schrumpfung der Belegschaft bekannt. Viva habe personelles "Bauchfett" angesetzt, zititert die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Je nach Quelle variiert die Zahl der Weiterbeschäftigten zwischen 100 (Potsdamer Neueste Nachrichten), 60 (Berliner Morgenpost, Welt) oder 40 (Musikmarkt). Eine MTV-Pressesprecherin äußert gegenüber laut.de die Zahl von circa 80 Angestellten, die ihren Job behalten dürfen.
Wie viele der Glücklichen in Köln bleiben bzw. nach Berlin umziehen, scheint ebenfalls ungeklärt. Nur die zu Viva gehörende TV-Produktionsfirma Brainpool behält definitiv ihren Sitz am Rhein. Zweifelhaft, ob Viva und Viva Plus dauerhaft auf personeller Sparflamme betrieben werden können. Mühlemann hatte die Welt bereits Anfang März wissen lassen, dass man bei MTV "künftig wohl mit 30 bis 50 Mitarbeitern bei Viva und Viva Plus in Köln auskommen" werde. Ob die Realität letztlich das Schreckensszenario des Viva-Betriebsratsvorsitzenden Thomas Diekmann einholt, lässt sich also noch nicht sagen: "Alle Arbeitsplätze in Köln bei den Sendern Viva und Viva Plus sowie bei der Verwaltung von Viva Media fallen weg", prophezeite er am Mittwoch.
Für den Zuschauer gibt es ebenso wenig Grund zur Freude: Mühlemann stopft MTV weiter zu mit debilen Shows wie "Pimp My Fahrrad" und "30 Dinge, die man unter 30 nicht tun sollte". Viva soll wieder als Forum für deutsche Künstler dienen und 20 Prozent mehr Musik spielen. Ganz ähnlich wie die Clipabspulanstalt Viva Plus. Kostet eben weniger als teure Moderatoren. Wo hier allerdings der Neuigkeitswert liegt, muss jeder selbst beantworten. Zynisch klingt auch folgende Erklärung Mühlemanns: "Da beide Sender nicht mehr miteinander konkurrieren, gibt es wieder mehr Programmvielfalt."
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