The Stranglers - "Golden Brown"
Wie man seine Fanbase nachhaltig schockiert, wussten die Stranglers bereits. Als sie 1975 mit Dave Greenfield (Gott hab ihn selig) einen Synthesizer-Spieler in ihre Reihen aufnahmen, mussten sie sich von ihrer frühen Punk-Gefolgschaft Hochverrat vorwerfen lassen. Ein gutes Beispiel dafür, dass man in künstlerischen Belangen besser nicht auf die Meinung der Fans achtet. Die Karriere der britischen Band dauert nun schon fünf Dekaden an, in ihrer Heimat platzierten sie knapp 20 Studioalben in den Charts. Zuletzt erschien 2021 "Dark Matters".
Zu ihrem wohl größten Single-Erfolg führte sie wiederum Greenfield, dem 1982 die aus kommerzieller Sicht komplett bescheuerte Idee kommt, auf dem Cembalo einen 6/8-Takt zu spielen und dazu über Heroin zu singen. Was soll man sagen: Er hatte mit allem Recht. Als die Plattenfirma "Golden Brown" als Single ablehnte, ging die Band in die Konfrontation und berief sich auf eine Vertragsklausel. Mit Erfolg, das Label musste das Lied veröffentlichen. Nachdem es ein Welthit wurde, bat es sogar kleinlaut um ein weiteres "Golden Brown". The Stranglers komponierten daraufhin einen siebenminütigen Song auf Französisch, der von dem japanischen Kannibalen Issei Sagawa handelte.
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