Wacken Open Air: Ermittlungen gegen Motörhead-Sänger
vom 9. Juli 2008
Das beschauliche Städtchen Aurich in Ostfriesland stand am Wochenende Kopf. Das Wacken Open Air fiel mit seinem Wacken Rocks Seaside-Spezial ein: Unter anderem spielten Motörhead auf. Eine Ankündigung in einer lokalen Zeitung sorgt jetzt für Aufregung: Auf einem dort abgedruckten Foto soll Sänger …
Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. Die haben mich also belogen, ich wurde von Faschisten unterrichtet und habe es nicht bemerkt. Ich möchte mich dafür hier öffentlich entschuldigen.
@Hadys (« Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. Die haben mich also belogen, ich wurde von Faschisten unterrichtet und habe es nicht bemerkt. Ich möchte mich dafür hier öffentlich entschuldigen. »):
@Hadys (« Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. »):
Auf der technischen Ebene unbestritten. Was die Ästhetik anbelangt, sind die Meinungen schon gestreut. Dass der italienische Faschismus und die Ästhetik des italienischen Futurismus untrennbar zusammengehören, wird kaum jemand bestreiten. Nun ist zwar Hitler nicht Mussolini und Riefenstahl nicht Marinetti, aber eien gewisse Verwandtschaft ist dennoch nicht zu bestreiten.
Interessanterweise berufen sich aktuelle rechtskonservative Kulturkritiker wie Karl-Heinz Bohrer gerade auf den Mangel an Ästhetisierung von Politik und Politisierung von Ästhetik, und zwar einer "Ästhetik des Schreckens" (so der Titel eines seiner Werke) wenn sie den vermeintlichen Niedergang der europäischen Gesellschaft charakterisieren wollen.
Für Walter Benjamin dagegen läuft Faschismus im Kern auf "eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus".
Der Witz ist: Aus dem Geist der Aufklärung lässt sich die Ästhetik des Irrationalen und Romantischen bei Riefenstahl (Tiefland, Das Blaue Licht) ohnehin nicht erfassen. Man bleibt auf der formal-technischen Ebene. In dem Fall lässt sich auch die transportierte Ideologie trennen. Das Verstehen beginnt da, wo die Aufklärung aufhört und die Faszination beginnt. Dann bin ich aber schon "dabei".
Andere Variante: Das inszenierte Spiel und die direkte Konfrontation mit den Symbolen. Siehe Laibach, Rammstein, Neue Slowenische Kunst. Das ist schon ein interessanter Ansatz.
Diese Haltung beschreibt einfach nur das postmoderne "Anything Goes" und die Eingemeindung von "NaziStyle". Irgendwann Anfang der Neunziger. Wie hieß die Zeitschrift gleich noch mal? Aber auch die Neunziger sind inzwischen Geschichte.
@Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen?
@Kukuruz (« @Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen? »):
@Piepi (« Mich würde mal interessieren, was die ganzen Befürworter von der Sache halten, wenn FLER oder Bushido mit so einer Nummer um die Ecke gekommen wären.
Bei Lemmy kann man sich so einen Kram wieder schön reden. Jemand der Nazi-Symbole sammelt, ist für mich kein Nazi, aber auch kein Held, sondern letztendlich nur ein Idiot. »):
Wenn ich Zeit hätte und Muse würde ich dir jetzt lang und breit darlegen was die Position der Leute ist die in diesen Thread sind ist. Da dies nicht der Fall ist und du den ganzen Thread weder gelesen noch verstanden hat, sag ich einfach mal Schnauze.
@wayfarer (« @Kukuruz (« @Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen? »):
Das ist mir neu? »):
Naja. Es gab 98 eine offizielle Riefenstahl-Ausstellung im Filmmuseum Potsdam, sie hat einen Aufmacher in der Emma von ihrer Bewunderin Schwarzer bekommen ... wer will damit denn heute noch "provozieren". Deshalb ist diese Strafanzeige ja auch so lächerlich. Und mit Recht macht sich Wolf-Rüdiger Mühlmann, Autor des Buchs "Letzte Ausfahrt Germania" (über Neue Deutsche Härte) darüber lustig, dass sich nun gewiss auch eine NDH-Band finden wird, die sich "Riefenstahl" nennt. Wie mutig.
Auf der anderen Seite schreiben konservative Kulturkritiker wie der Germanist und "Merkur"-Autor Bohrer Sätze wie diesen: "Uns fehlt ein imaginativer, poetisch-gefühlsstarker Bezug zu unserer fernen Vergangenheit, zur deutschen Geschichte vor ihrer modernen Unheilsepoche." Ihn stört die Geschichtsvergessenheit, die angeblich mit dem Holocaust-Trauma zu tun hat und der ganze Hedonismus unserer Zeit. Er will Pathos, Ästhetik und Nationalwürde. Das erinnert mich sehr an das Sujet und die Aussage des "blauen Lichts": Auf der einen Seite die romantische Hüterin der mystischen Kristallgrotte, auf der anderen Seite das niedrige Volk, das diese Dinge nur "zu Geld" zu machen weiß und alles Dunkle und Mystische damit zerstört. Für mich ist das die typische Attitüde des "strukturellen" Antisemitismus.
Nja Kunst hat einen Zweck, zu jeder Zeit war sie durch die Strömungen ihrer Zeit beeinflusst.
Eine Rückbesinnung auf alte Kunst, davon halte ich nicht viel(Auch wenn ich einige davon sehr mag, Caspar David Friedrich z.B. oder Schriftsteller wie Schiller,Lessing,..), von der neuen Ehrlich gesagt leider noch weniger.
Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen. Was nützt mir Pathos, Ästhetik und Nationalwürde wenn ich zum Sozialamt muß oder an der Tankstelle in Tränen ausbrechen. Der Herr Bohrer kann sich das also dorthin platzieren wo die Sonne nicht scheint.
Manchmal habe ich das Gefühl da schreibt einer über Deutschland, aber eins was ich nicht kenne. Das ist mir alles zu abstrakt und losgelöst, es gab mal Zeiten, da hat sich die halbe Welt über Da Vincis Abendmahl aufgeregt. Das war doch noch was, oder als "Nathan der Weise" verboten wurde, das waren noch Zeiten. Da gings noch richtig zur Sache. Heute dagegen wird schon am Rad gedreht wegen einer Mohammmed Karikatur wie langweilig.
@wayfarer (« Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen. »):
Von "Kunst" redet er ja auch nicht (in dem Zusammenhang). Das Bedürfnis nach Nationalstolz sehe ich schon. Gerade da, wo die Lebensumstände schwierig sind.
Zitat (« Versteh überhaupt nicht wie du von Bohrer über Riefenststahl zu Antisemitismus kommst. Der war eh nur ein Teil des Programms. Eher schon struktureller Faschismus. »):
Die Geringschätzung von "Finanz- und Zahlenkundigkeit" gegenüber romantischem Pathos und das entsprechende Rollenklischee (jüdisch das eine, deutsch das andere) ist ja irgendwie ein Kernelement des Antisemitismus. Ja, das haben allerdings nicht die Nazis erfunden. Und das ist ja auch nicht mit den Nazis verschwunden. Für mich ist diese Gegenüberstellung (zumindest eine mögliche) Lesart der "Das blaue Wunder"-Geschichte. Sie erklärt auch Hitlers spontane Begeisterung für den Film.
@Kukuruz (« @wayfarer (« Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen. »):
Von "Kunst" redet er ja auch nicht (in dem Zusammenhang). Das Bedürfnis nach Nationalstolz sehe ich schon. Gerade da, wo die Lebensumstände schwierig sind. ... »):
Ich ehrlich gesagt nicht, ich bin kann auf Menschen Stolz sei, aber nicht auf ein Land, von Deutschland ganz zu schweigen, was ich davon im halte ist nicht druckreif und dann noch diese grenzdämlichen Ansagen Anderen gehts doch viel schlechter als uns, die Deutschen jammern zu viel. Bloß weil wir knapp über dem Mittelmaß sind sollen wir ruhig bleiben und das es irgendwann, irgendwo, irgendwenn gibt den es schlechter geht als uns, einfach toll. Wie war das: "wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen fressen."
Oops. Ich meinte mit "sehen" natürlich nicht, dass ich die Berechtigung dafür sehe, sondern dass ich im realen Leben auf Äußerungen dieses Bedürfnisses stoße.
Klar, was Bohrer im Merkur oder in der Zeit schreibt ist ziemlich abgehoben und akademisch. In etwas abgewandelter Form kann man derlei aber auch regelmäßig in der "Jungen Freiheit" lesen. Was für ein demagogischer Zeitschriftentitel, nebenbei gesagt. Brauchst nur in der aktuellen Online-Ausgabe lesen. "Selbstbewußter Patriotismus gehört nicht nur zu Sportereignissen, sondern in den Alltag. Laßt die Fahnen draußen!" heißt es in der Überschrift zu einem klebrig-schwülstigen Artikel, in dem es wieder "in dem Glanze" statt "in dem Glanz" heißt. Bis in die Grammatik hinein kraucht das 19. Jahrhundert herauf.
Ich ehrlich gesagt nicht, ich bin kann auf Menschen Stolz sei, aber nicht auf ein Land, von Deutschland ganz zu schweigen, was ich davon im halte ist nicht druckreif und dann noch diese grenzdämlichen Ansagen Anderen gehts doch viel schlechter als uns, die Deutschen jammern zu viel. Bloß weil wir knapp über dem Mittelmaß sind sollen wir ruhig bleiben und das es irgendwann, irgendwo, irgendwenn gibt den es schlechter geht als uns, einfach toll. Wie war das: "wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen fressen." »):
Punkt 1: anderer Meinung Punkt 2: du hats so was von recht. Die Deutschen sind in vielem Gut, aber im Jammern, absolute Weltspitze!
@skywalkermail (« An der Wahrheit ist man nicht eine Sekunde interessiert irgendjemand startet hetzerisches boesartiges Gerede und dumme Menschen steigen froehlich drauf ein und begehen Verleumdung obs stimmt ist ja wurscht, was ? hauptsache wir starten boesartige Geruechte die sich dann verselbststaendigen und wie ein pilz , genaehrt von Fantasie und Bosheit, wachsen, dann packen wir ein paar klug klingende Worte drauf wie eine Decke auf einen Haufen Muell ( ermittlungen---) mir wird schlecht bei so viel Mist
das ist so ...... dumm, unverschaemt, nicht in Ordnung ...., laecherlich....
lasst Lemmy in Ruhe !!!!!
ich war im Uebrigen dort habe keine Pokizei gesehen... es war ein wunderschoener tag
lasst uns in Ruhe
geht lieber auf echte Nazis los wenn ihr euch traut ich bin Motoerhead Fan mit Leib und Seele und ich liebe und respektiere Lemmy
ich hasse Nazis
und ueble Nachrede auch!!! ( witzigerweise eine Spezialitaet der Nazis...)
ihr habt ein Gehirn !!! benutzt es !!! es war soooo ein schoenes Festival, ihr bloeden Miesmacher !!!!
Das beschauliche Städtchen Aurich in Ostfriesland stand am Wochenende Kopf. Das Wacken Open Air fiel mit seinem Wacken Rocks Seaside-Spezial ein: Unter anderem spielten Motörhead auf. Eine Ankündigung in einer lokalen Zeitung sorgt jetzt für Aufregung: Auf einem dort abgedruckten Foto soll Sänger …
Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. Die haben mich also belogen, ich wurde von Faschisten unterrichtet und habe es nicht bemerkt. Ich möchte mich dafür hier öffentlich entschuldigen.
... ein aufgeklärter Mensch
@Hadys (« Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. Die haben mich also belogen, ich wurde von Faschisten unterrichtet und habe es nicht bemerkt. Ich möchte mich dafür hier öffentlich entschuldigen. »):
@Hadys (« Während des Studiums wurde von unseren Dozenten auf Filme von Riefenstahl oder Griffith (Birth of a nation) eingegangen und die unglaublichen Neuerungen, die diese Werke ästhetisch und technisch der Filmgeschichte gegeben haben. Die haben uns immer erzählt, ein aufgeklärter Mensch muss das problemlos von der Ideologie trennen können. »):
Auf der technischen Ebene unbestritten. Was die Ästhetik anbelangt, sind die Meinungen schon gestreut. Dass der italienische Faschismus und die Ästhetik des italienischen Futurismus untrennbar zusammengehören, wird kaum jemand bestreiten. Nun ist zwar Hitler nicht Mussolini und Riefenstahl nicht Marinetti, aber eien gewisse Verwandtschaft ist dennoch nicht zu bestreiten.
Interessanterweise berufen sich aktuelle rechtskonservative Kulturkritiker wie Karl-Heinz Bohrer gerade auf den Mangel an Ästhetisierung von Politik und Politisierung von Ästhetik, und zwar einer "Ästhetik des Schreckens" (so der Titel eines seiner Werke) wenn sie den vermeintlichen Niedergang der europäischen Gesellschaft charakterisieren wollen.
Für Walter Benjamin dagegen läuft Faschismus im Kern auf "eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus".
@das_n00b (« ... ein aufgeklärter Mensch »):
Der Witz ist: Aus dem Geist der Aufklärung lässt sich die Ästhetik des Irrationalen und Romantischen bei Riefenstahl (Tiefland, Das Blaue Licht) ohnehin nicht erfassen. Man bleibt auf der formal-technischen Ebene. In dem Fall lässt sich auch die transportierte Ideologie trennen. Das Verstehen beginnt da, wo die Aufklärung aufhört und die Faszination beginnt. Dann bin ich aber schon "dabei".
Andere Variante: Das inszenierte Spiel und die direkte Konfrontation mit den Symbolen. Siehe Laibach, Rammstein, Neue Slowenische Kunst. Das ist schon ein interessanter Ansatz.
Diese Haltung beschreibt einfach nur das postmoderne "Anything Goes" und die Eingemeindung von "NaziStyle". Irgendwann Anfang der Neunziger. Wie hieß die Zeitschrift gleich noch mal? Aber auch die Neunziger sind inzwischen Geschichte.
Wird das mit der Zeit nicht fad?
@Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen?
@Kukuruz (« @Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen? »):
Das ist mir neu?
@Piepi (« Mich würde mal interessieren, was die ganzen Befürworter von der Sache halten, wenn FLER oder Bushido mit so einer Nummer um die Ecke gekommen wären.
Bei Lemmy kann man sich so einen Kram wieder schön reden. Jemand der Nazi-Symbole sammelt, ist für mich kein Nazi, aber auch kein Held, sondern letztendlich nur ein Idiot. »):
Wenn ich Zeit hätte und Muse würde ich dir jetzt lang und breit darlegen was die Position der Leute ist die in diesen Thread sind ist. Da dies nicht der Fall ist und du den ganzen Thread weder gelesen noch verstanden hat, sag ich einfach mal Schnauze.
Bei Bushido würde ich sagen: "Der hat Humor!"
Obwohl er andererseits das Ganze dahinter schänden würde, da es einiges verlangte, um einer solchen Eliteformation angehören zu dürfen und können!
That's Rock'n'Roll...
@wayfarer (« @Kukuruz (« @Anonymous (« Ich finde man muss zwischen NAzi-Artefakte sammeln und Riefenstahls Ästhetik einen Qualitativen Unterschied machen. »):
Allerdings.
Die ganzen Diskussionen um P.C. und was man angeblich in Deutschland sagen oder mögen darf und was nicht, das ganze party-revolutionäre Pathos der 90er-Spaßgesellschaft - ist das nicht längst gegessen und Schnee von Gestern? Haben wir heutzutage nicht eher eine Renaissance von Religion, Romantik, Esoterik, Elite-Denken und Sehnsucht nach dem 19. Jahrhundert? Sehnsucht nach dem Großen und Tiefen und Mystischen? »):
Das ist mir neu? »):
Naja. Es gab 98 eine offizielle Riefenstahl-Ausstellung im Filmmuseum Potsdam, sie hat einen Aufmacher in der Emma von ihrer Bewunderin Schwarzer bekommen ... wer will damit denn heute noch "provozieren". Deshalb ist diese Strafanzeige ja auch so lächerlich. Und mit Recht macht sich Wolf-Rüdiger Mühlmann, Autor des Buchs "Letzte Ausfahrt Germania" (über Neue Deutsche Härte) darüber lustig, dass sich nun gewiss auch eine NDH-Band finden wird, die sich "Riefenstahl" nennt. Wie mutig.
Auf der anderen Seite schreiben konservative Kulturkritiker wie der Germanist und "Merkur"-Autor Bohrer Sätze wie diesen: "Uns fehlt ein imaginativer, poetisch-gefühlsstarker Bezug zu unserer fernen Vergangenheit, zur deutschen Geschichte vor ihrer modernen Unheilsepoche." Ihn stört die Geschichtsvergessenheit, die angeblich mit dem Holocaust-Trauma zu tun hat und der ganze Hedonismus unserer Zeit. Er will Pathos, Ästhetik und Nationalwürde. Das erinnert mich sehr an das Sujet und die Aussage des "blauen Lichts": Auf der einen Seite die romantische Hüterin der mystischen Kristallgrotte, auf der anderen Seite das niedrige Volk, das diese Dinge nur "zu Geld" zu machen weiß und alles Dunkle und Mystische damit zerstört. Für mich ist das die typische Attitüde des "strukturellen" Antisemitismus.
Nja Kunst hat einen Zweck, zu jeder Zeit war sie durch die Strömungen ihrer Zeit beeinflusst.
Eine Rückbesinnung auf alte Kunst, davon halte ich nicht viel(Auch wenn ich einige davon sehr mag, Caspar David Friedrich z.B. oder Schriftsteller wie Schiller,Lessing,..), von der neuen Ehrlich gesagt leider noch weniger.
Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen.
Was nützt mir Pathos, Ästhetik und Nationalwürde wenn ich zum Sozialamt muß oder an der Tankstelle in Tränen ausbrechen. Der Herr Bohrer kann sich das also dorthin platzieren wo die Sonne nicht scheint.
Manchmal habe ich das Gefühl da schreibt einer über Deutschland, aber eins was ich nicht kenne.
Das ist mir alles zu abstrakt und losgelöst, es gab mal Zeiten, da hat sich die halbe Welt über Da Vincis Abendmahl aufgeregt.
Das war doch noch was, oder als "Nathan der Weise" verboten wurde, das waren noch Zeiten. Da gings noch richtig zur Sache.
Heute dagegen wird schon am Rad gedreht wegen einer Mohammmed Karikatur wie langweilig.
@wayfarer («
Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen. »):
Von "Kunst" redet er ja auch nicht (in dem Zusammenhang). Das Bedürfnis nach Nationalstolz sehe ich schon. Gerade da, wo die Lebensumstände schwierig sind.
Zitat («
Versteh überhaupt nicht wie du von Bohrer über Riefenststahl zu Antisemitismus kommst. Der war eh nur ein Teil des Programms. Eher schon struktureller Faschismus. »):
Die Geringschätzung von "Finanz- und Zahlenkundigkeit" gegenüber romantischem Pathos und das entsprechende Rollenklischee (jüdisch das eine, deutsch das andere) ist ja irgendwie ein Kernelement des Antisemitismus. Ja, das haben allerdings nicht die Nazis erfunden. Und das ist ja auch nicht mit den Nazis verschwunden. Für mich ist diese Gegenüberstellung (zumindest eine mögliche) Lesart der "Das blaue Wunder"-Geschichte. Sie erklärt auch Hitlers spontane Begeisterung für den Film.
@Kukuruz (« @wayfarer («
Zudem zu sein das Kunstbedürfnis dürfte den Großteil der Bevöllkerung am Allerwertesten vorbeigehen. Jetzt mal wertfrei ausgedrückt und ehrlich gesagt ich kann es verstehen. »):
Von "Kunst" redet er ja auch nicht (in dem Zusammenhang). Das Bedürfnis nach Nationalstolz sehe ich schon. Gerade da, wo die Lebensumstände schwierig sind.
... »):
Ich ehrlich gesagt nicht, ich bin kann auf Menschen Stolz sei, aber nicht auf ein Land, von Deutschland ganz zu schweigen, was ich davon im halte ist nicht druckreif und dann noch diese grenzdämlichen Ansagen
Anderen gehts doch viel schlechter als uns, die Deutschen jammern zu viel.
Bloß weil wir knapp über dem Mittelmaß sind sollen wir ruhig bleiben und das es irgendwann, irgendwo, irgendwenn gibt den es schlechter geht als uns, einfach toll.
Wie war das: "wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen fressen."
Oops. Ich meinte mit "sehen" natürlich nicht, dass ich die Berechtigung dafür sehe, sondern dass ich im realen Leben auf Äußerungen dieses Bedürfnisses stoße.
Klar, was Bohrer im Merkur oder in der Zeit schreibt ist ziemlich abgehoben und akademisch. In etwas abgewandelter Form kann man derlei aber auch regelmäßig in der "Jungen Freiheit" lesen. Was für ein demagogischer Zeitschriftentitel, nebenbei gesagt. Brauchst nur in der aktuellen Online-Ausgabe lesen. "Selbstbewußter Patriotismus gehört nicht nur zu Sportereignissen, sondern in den Alltag. Laßt die Fahnen draußen!" heißt es in der Überschrift zu einem klebrig-schwülstigen Artikel, in dem es wieder "in dem Glanze" statt "in dem Glanz" heißt. Bis in die Grammatik hinein kraucht das 19. Jahrhundert herauf.
@wayfarer (« @Kukuruz (« @wayfarer («
Ich ehrlich gesagt nicht, ich bin kann auf Menschen Stolz sei, aber nicht auf ein Land, von Deutschland ganz zu schweigen, was ich davon im halte ist nicht druckreif und dann noch diese grenzdämlichen Ansagen
Anderen gehts doch viel schlechter als uns, die Deutschen jammern zu viel.
Bloß weil wir knapp über dem Mittelmaß sind sollen wir ruhig bleiben und das es irgendwann, irgendwo, irgendwenn gibt den es schlechter geht als uns, einfach toll.
Wie war das: "wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen fressen." »):
Punkt 1: anderer Meinung
Punkt 2: du hats so was von recht. Die Deutschen sind in vielem Gut, aber im Jammern, absolute Weltspitze!
@skywalkermail («
An der Wahrheit ist man nicht eine Sekunde interessiert
irgendjemand startet hetzerisches boesartiges Gerede
und dumme Menschen steigen froehlich drauf ein
und begehen Verleumdung
obs stimmt ist ja wurscht, was ?
hauptsache wir starten boesartige Geruechte
die sich dann verselbststaendigen
und wie ein pilz , genaehrt von Fantasie und Bosheit, wachsen,
dann packen wir ein paar klug klingende Worte drauf
wie eine Decke auf einen Haufen
Muell
( ermittlungen---)
mir wird schlecht bei so viel Mist
das ist so ......
dumm, unverschaemt, nicht in Ordnung ...., laecherlich....
lasst Lemmy in Ruhe !!!!!
ich war im Uebrigen dort
habe keine Pokizei gesehen...
es war ein wunderschoener tag
lasst uns in Ruhe
geht lieber auf echte Nazis los wenn ihr euch traut
ich bin Motoerhead Fan mit Leib und Seele
und ich liebe und respektiere Lemmy
ich hasse Nazis
und ueble Nachrede auch!!!
( witzigerweise eine Spezialitaet der Nazis...)
ihr habt ein Gehirn !!!
benutzt es !!!
es war soooo ein schoenes Festival, ihr bloeden Miesmacher !!!!
peace !! »):
Warum muss ich bei diesem Post die ganze Zeit an Chris Crocker (http://www.youtube.com/watch?v=LWSjUe0FyxQ) denken...?
@Metalman
Du verwechselst das offene und defizile asprechen von Fehlern und Mängeln mit "Jammern".