Wacken Open Air: Motörhead brechen Gig ab

Der Sommer schlägt zu: Heavy Metal-Fans feiern im Freibad, die Boxen glühen, und Lemmy muss von der Bühne. Checkt Fotogalerie und Review!

Wacken (laut) - Eine regenfreie Nacht, dafür morgens gegen halb neun schon gefühlte 30 Grad im Schatten. Egal - it's breakfast time! Ob nun wie bei den Nachbarn, dank der vollausgestatteten Campingküche, oder eben doch nur mit Milchbrötchen aus der Tüte.

Aber was sonst tun bei der Hitze bevor die Bands loszocken? Klar, ab ins Wackener Freibad! Und der Weg dorthin gleicht einem kleinen Gewaltmarsch angesichts der Temperaturen. Da wird der auf die Straße gerichtete Rasensprinkler zur echten Wohltat: Man merkt mal wieder, beim Wacken Open Air ist irgendwie das ganze Dorf involviert.

Fotogalerie Wacken Open Air am Freitag

Stimmungsmäßig könnte man dann im Freibad denken, man wäre auf dem Holy Ground geblieben: Einzig der Einzug der niederländischen Cover-Heavy Metal-Marching Band Blaas Of Glory kann die Stimmung noch mal toppen - Stagediving nicht nur vom Drei-Meter-Brett? Kein Problem.

Nach der Rückkehr aufs Festivalgelände drehen Powerwolf voll auf - ein echter Wachmacher. Bei den Pretty Maids werden die pogenden Massen unablässig mit Wasser überschüttet. Und Agnostic Front sorgen dafür, dass es noch ein paar Grad heißer wird - die New Yorker Hardcore-Legenden reißen dermaßen mit, dass das Bad im kühlen Nass längst vergessen ist.

Lemmy bricht Konzert ab

Und der Gig der Band, die heute Abend wohl alle sehen wollten, steht unter keinem guten Stern: Motörhead Lemmy Kilmister bricht den Auftritt nach fünf Songs ab und entschuldigt sich. Die Fans feiern ihn trotzdem!

Der Frontmann ist offenbar noch immer nicht vollständig genesen. Anfang Juli hatten Motörhead alle Sommerauftritte abgesagt, u.a. aufgrund von Lemmys Herzproblemen - nur das Wacken Open Air wollte die Band spielen.

Zuvor fliegt vor den Sabaton-Boxen schon mal die ein oder andere Mütze vom Kopf, dermaßen fönen die Schweden los. Doro entschädigt dann später noch mit einer amtlichen Hardrockshow so manchen traurigen Motörhead-Fan.

Text: Sarah Heise