Präsidentschaftsanwärter Wyclef Jean bekommt Morddrohungen und soll Haiti verlassen. Der Rapper hält trotzdem an seinem Vorhaben fest.
Port-au-Prince (hns) - Wenn der Helfer zum Opfer wird: Die Stimme Gottes, so wird Wyclef Jean in seinem Heimatland genannt, soll alsbald verstummen. Das finden einige unbekannte Haitianer, die den Rapper seit Tagen mit Morddrohungen belästigen. Jean gab dies per Mail an die Nachrichtenagentur AP bekannt.
Dem Anwärter auf das Präsidentenamt des Karibikstaates wurde nahegelegt, das Land doch besser zu verlassen - zumindest, falls er am Leben bleiben möchte. Wyclef Jean tauchte daraufhin unter, verließ die Insel aber nicht.
Sterben fürs Heimatland
"Ich sterbe lieber bei dem Versuch, etwas zu unternehmen, als für nichts zu sterben", zitiert ihn die CNN. Diese Aussage wendet sich auch gegen Kritiker wie Sean Penn, die dem Sänger eine Veruntreuung von Spendengeldern seiner Hilfsorganisation "Yéle Haiti" vorwerfen. So oder so wurde Jean vor drei Jahren zum Ehrenbotschafter des Landes gekürt.
Insbesondere fördert er die Jugend des karibischen Landes. Nach eigenen Angaben initiiert "Yéle Haiti" nicht nur reine Hilfsprojekte wie Armenküchen oder Landwirtschaftsprogramme. Auch nachhaltige Bildung und die Förderung musikalischer Talente sollen im Zentrum der Organisation stehen.
Wyclef vs. haitianische Verfassung
Neben Morddrohungen verwehrt Wyclef Jean ein weiterer Stolperstein den direkten Weg zur Präsidentschaft: Die Verfassung Haitis besagt, der Kandidat müsse seit mindestens fünf Jahren im Land leben, um Präsident werden zu dürfen. Somit könnte die Wahlkommission des Landes dem 38-Jährigen einen Strich durch die Rechnung machen.
Jean verließ den Inselstaat im Alter von neun Jahren und wohnte seither durchgängig in den USA. Er wirds aber wohl mit einem haitianischen Sprichwort halten: Die Verfassung ist auch nur aus Papier.
1 Kommentar
Alles klar, solche News sind in dem Rahmen vielleicht doch erwähnenswert aber den TITEL hätte man auch anders ausdrücken können... erinnert mich an Headlines wie "Bushido im Beef: Muss er um sein Leben fürchten?". Bravo lässt grüßen.