1. Pooh Shiesty
Herkunft: Memphis, Tennessee
Monatliche Hörer: 7,5 Millionen
Nun kommen wir zur Speerspitze der Klasse: der eine, der unverwechselbare ... Pooh Shiesty? Ja, zugegeben, schräge Sache. Der Kerl von Gucci Manes Label hatte ein höllisches Breakout-Jahr und neben seinem grundsoliden Mixtape "Shiesty Season" auch ein paar verdammt coole Features abgeliefert. Er hat einfach irre schnell bewiesen, dass sein Name eine Bank von einer Marke geworden ist. Nicht nur, weil der echt doof klingt, sondern auch, weil sich inzwischen Rapper schon bewusst an ihm hochziehen und sein Cosign ein halbes Jahr später so viel wert zu sein scheint wie das von denen, die ihn zuerst hochgezogen haben.
Aber, ja, er hat also die Singles, den Sound und den Marktwert. Er erfüllt eben jedes Kriterium für diese Liste. Und er beweist, dass wir einen schrägen Hip Hop-Nexus des Jahres in den kleineren Metropolen der Südstaaten finden, über den irgendwie zu wenig gesprochen wird. Aber mit dem Mega-Erfolg von Leuten wie Moneybagg Yo, Key Glock oder Young Dolph, gepaart mit der neu gefundenen Prominenz von Lil Durk und dem Gucci Mane-Label zeigt sich eben, dass diese Art Sound gerade eine kleine Renaissance erlebt.
Atlanta-Proto-Trap aus der Guwop-Schule, angereichert mit der Komrpomisslosigkeit von Chicago-Drill, ausgelebt in den kaltschnäuzigen Szenen von Memphis oder Houston. Es gibt verdammt viel davon, wenig inspiriert allzu viel Gespräch, aber alles macht Klicks wie blöd. Das fasst auch ganz gut Pooh Shiesty zusammen: Er mag als Artist wirklich wenig Gesprächsstoff bieten, aber er macht verlässlich eingängige, geradlinige Hits, die perfekt die Schnittmenge verschiedener nationaler Trends der Rapszene bedienen. Da sei ihm der durchschlagende Erfolg vergönnt.
Wo fange ich an?: "Shiesty Season" fasst seine Einflüsse, Sounds und Fähigkeit gut zusammen.
XXL-Faktor: 5/5
1 Kommentar mit einer Antwort
Als ich damals gelehört habe, dass Gucci Mane zwei Artists namens „Pooh Shiesty“ und „Foogiano“ auf seinem Label gesigned hat, habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass aus denen je was wird. Aber scheinbar hat der alte Mann ein gutes Auge, was den Nachwuchs angeht. Zusammenfassend muss ich trotzdem sagen, dass mich kaum ein Artist auf dieser Liste wirklich gefesselt hat. Bis auf wenige Ausnahmen scheint Mainstream-Hiphop in einer ziemlichen Sackgasse zu stecken und daran ändern auch die Newcomer wenig.
Jau, die Jahre der stetigen Entwicklungen scheinen momentan vorbei zu sein, während sich Hyperpop und andere Genres wieder mit Innovationen hervortun.