Plätze 53-59
53. Taleban Dooda
Herkunft: East Tampa, Florida
Label: Green Light / Rostrum
Monatliche Hörer: 230.000
Dieser Kerl mit dem absurden Gangster-Namen ist in seiner Musik weitaus handzahmer, als man erwarten würde. Melodischer Florida Pain Rap mit markanter hoher Stimme. Vor allem wirkt er in Songs wie "Chosen" oder "Sinning" dankbar und froh darüber, einfach rappen zu können. Ein bisschen kitschig nennt sich sein eines Album dann auch "Fallen Angel". Aber ganz ehrlich? Es ist nischig und erfindet das Rad nicht neu, aber schlecht ist das überhaupt nicht.
XXL-Faktor: :)
54. Kenzo Balla
Herkunft: Bronx, New York
Label: 10kProjects
Monatliche Hörer: 500.000
Ich habe heute genug über New York-Drill geredet, ich erkenne die Scheiße inzwischen schon am Thumbnail und bekomme eine unterschwellige Fight or Flight-Reaktion davon. Nur eines: Wenn man darüber nachdenkt, wirkt der Name Kenzo Balla wie die extrem billige Version des Namens Gucci Mane.
XXL-Faktor: :/
55. Big Boogie
Herkunft: Memphis, Tennessee
Label: CMG
Monatliche Hörer: 1.3 Millionen
Der Insta-Handle "the only big dude" hat mich zum Lachen gebracht, ganz ehrlich. Dabei haben wir uns unter der Speerspitze von Memphis tatsächlich vom Lil-Zeitalter wieder in ein Big-Zeitalter bewegt, kann das sein? Big Boogie ist gar kein Schlechter, er geht recht souverän in der Lane von Yo Gotti oder Key Glock auf, hat einen coolen Song mit Moneybagg Yo und "Pop Out" ist ein ziemlicher Hit auf YouTube. Der interessanteste Vertreter seiner Stadt oder Region ist er aber nicht mal auf dieser Liste.
XXL-Faktor: :/
56. Baby Drill
Herkunft: Atlanta, Georgia
Label: -
Monatliche Hörer: 390.000
Ich glaube, diesen Schützling von Young Nudy könnte ich wirklich lieb gewinnen. Der hat eine amtlich bescheuerte Art, zu rappen, aber irgendwie klingt das auf Songs wie "Black 1s" oder "32 Freestyle" ziemlich geil. Dazu war er das einzige Feature auf dem ziemlich krassen "EA Monter" und hat sich behaupten können. Sein Debüt "Drill Season" (denkbar unkreativ benannt und ein wirklich hässliches Cover) hat Features von Latto und G Herbo. Ich glaube, der Kerl könnte etwas werden, aber es braucht auf jeden Fall noch Zeit.
XXL-Faktor: :)
57. Lil Jairmy
Herkunft: Houston, Texas
Label: GasWay / Create
Monatliche Hörer: 270.000
Gut möglich, dass ich den hier ein bisschen zu tief habe. Schlecht ist Jeremy aus Texas hier sicher nicht, sein erstes "Gas God"-Tape habe ich gerade laufen und muss sagen, dass es schockierend hart geht. Ich bin eher verwirrt davon, wie er es geschafft hat, seit 2019 Features von Lil Baby, Moneybagg Yo, EST Gee, 42 Dugg, Future, Rylo Rodriguez und Big30 anzuhäufen und trotzdem nicht so richtig irgendwohin zu kommen. Vielleicht ist der ja einfach happy, der lokale Tankstellen-König zu sein. Aber wie bei Baby Drill habe ich das Gefühl, dass ich mehr als Fan enden könnte, wenn ich ein bisschen mehr Zeit mit ihm habe.
XXL-Faktor: :)
58. Enchanting
Herkunft: Fort Worth, Texas
Label: 1017 Records
Monatliche Hörer: 300.000
Als Gucci Mane sein neues 1017-Raster zusammengebaut hat, war ich auf Enchanting mit am neugiergisten. Aber von all den Leuten, die da zusammengeschmissen wurden, stagniert sie leider mit am meisten. Das Tape "No Luv" hat nach einem hungrigen Einstieg graduell abgebaut und am Ende wirkt sie ein wenig arg in die Lane hinter Kali gedrängt, die diese Art 21 Savage-Vocals in meinen Augen deutlich cooler aufzieht.
XXL-Faktor: :/
59. Hembeezy
Herkunft: Los Angeles, Kalifornien
Label: -
Monatliche Hörer: 840.000
XXL gibt dieses Jahr eine ganze Menge Liebe nach New York und schockierend wenig Liebe in Richtung Westküste, dabei ist es nicht unbedingt so, als wäre die Szene da eingeschlafen. Sie ist nur sehr atomisiert. Nervous Rap, TDE und eine kleine Sprossen-Szene von Detroit machen alle ihr Ding fest im Untergrund. Ich hätte mir Ralphy The Plug gewünscht, vielleicht Acito; Hembeezy hier erinnert mich am ehesten an Ambjaay - solide, nicht unspaßig, aber wenig repräsentativ für wie kreativ LA-Trap gerade sein kann.
XXL-Faktor: :/
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