Selbst seine Heimatstadt wendet sich nach dessen Reichsbürger-Rede vom Sohn Mannheims ab.
Berlin (mhe) - Seit Wochen nun schon hagelt es Kritik an Xavier Naidoo. In der Folge seiner Rede vor den rechtsorientierten Reichsbürgern in Berlin am Tag der Deutschen Einheit wendet sich nun auch die Popakademie in seiner Heimatstadt Mannheim von dem Exzentriker und seinen umstrittenen Aussagen ab:
"Wir distanzieren uns von den fragwürdigen und irritierenden politischen Äußerungen und dem Auftritt Xavier Naidoos", meldete Popakademie-Geschäftsführer Udo Dahmen.
Naidoo hatte als Mit-Initiator an der Gründung der Hochschule mitgewirkt und war dort auch als Gastdozent tätig. Erst nach einem klärenden Gespräch mit der Direktorin sei nun eine weitere Zusammenarbeit wieder denkbar, fuhr Dahmen fort:
"Die für die Zukunft geplanten Termine sind von der Direktion der Popakademie ausgesetzt worden, bis mit Xavier Naidoo persönlich zum Sachverhalt gesprochen werden konnte."
Akademie sucht den Dialog
Die Musikhochschule suche den Dialog und sei bemüht, die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Dahmen betonte in seiner Stellungnahme gegenüber dem Südwest-Rundfunk, dass der 43-Jährige "ganz sicher kein Rechtsradikaler" sei und dass ihn die Akademie als langjährigen Gastdozenten und Förderer schätze. In den vergangenen Jahren hatte Naidoo vereinzelt Workshops zu Songwriting gegeben.
Oberbürgermeister reagiert mit Unverständnis
Neben der Popakademie reagierte auch der Mannheimer Oberbürgermeister Kurz mit Unverständnis auf die jüngste Entwicklung der Ereignisse. Der Musiker, der ein Aushängeschild für die Stadt darstellt, habe sich ins politische Abseits befördert und die Nähe zu Leuten gesucht, zu denen "er meines Erachtens nicht hingehört". Kurz erklärte weiter, sich mit den "radikal libertären und anti-staatlichen Positionen" nicht identifizieren zu wollen.
Sympathien verspielt
Der Söhne Mannheims-Gründer scheint sich jegliche Sympathien in seinem Heimatort verspielt zu haben. So stimmte auch der Mannheimer Stadtrat der Grünen, Gerhard Fontagnier, in die Vorwürfe ein und merkte kritisch an: "Sich zu den Reichsbürgern zu stellen und genau deren Text zu wiederholen, nämlich, dass wir kein souveräner Staat sind, und ein T-Shirt anzuhaben, wo draufsteht 'Freiheit für Deutschland', halte ich für bedenklich."
Naidoo: "Mir alles Wurst!"
Um sich gegen die immer lauter werdenden Unmutsäußerungen zu verteidigen, hatte Naidoo seinen Auftritt zunächst noch gerechtfertigt: "Ich möchte auf Menschen zugehen, auch auf Reichsbürger, auch auf die NPD, das ist mir alles Wurst. Mir so etwas nachzusagen, dass ich mit diesen Menschen sympathisiere, obwohl ich nur auf sie zugehen möchte, das ist schon sehr traurig."
Sein Management gab zu den aktuellen Vorkommnissen bisher keine Stellungnahme ab.
12 Kommentare mit 38 Antworten
Wer hätte gedacht das Herr Naidoo jemals das Erbe der Onkelz antreten würde.
Das hätte auch in musikalischer Hinsicht etwas. Eine vom Xavier gesungene Smooth-Jazz-Version von, sagen wir mal, "Bomberpilot" oder "Kneipenterroristen" würde ich mir geben wollen.
Und als Zugabe dann die Gospel Version von Kirche im Duett mit Kevin Russell.
Zugegeben, würde ich mir auch ansehen.
der xavier ist schon zu respektieren.
er hätte viel zu verlieren, hat aber dennoch die eier.
Eier? Bei dem Gesang? Und den Texten? Das glaubst du doch selbst nicht.
Wo hat der Eier? Macht schlechte Musik, bei der man zwangsweise an ne Horde vertrottelter Gottelfanatisten denken muss und redet dazu noch totalen Firlefanz.
Was soll er denn machen? Sich dafür entschuldigen, dass er das macht was er für richtig hält, in einem Land indem immer wieder das Recht der freien Meinungsäußerung betont wird? In Deutschland wird halt immer sehr schnell die Nazikeule geschwungen, auch bei jemandem der ganz klar überhaupt keinen Bezug zur Szene hat. Das Verhalten der Öffentlichkeit ist meiner Meinung nach genau so lächerlich wie die Aussagen von Naidoo, but who gives a fuck?!
ich stimme dir zu. Man muss Naidoos Aussagen für sich bewerten und ihn nicht mit der Nazimasche abtun, das ist eines gesunden Menschenverstandes unwürdig.
Naidoo ist natürlich deswegen trotzdem ein riesen Trottel weil seine Meinung einfach fürn Arsch ist aber das ist eine andere Baustelle.
Finde ich aber gut vom Mannheimer OB, daß er wenigstens keinen Käse erzählt, sondern sagt, wie es ist: Naidoo vertritt "radikal libertäre und anti-staatliche Positionen". So würde ich ihn auch einschätzen, und das ist ja doch noch mal was ganz anderes als ihn wie die geistigen Zwerge von der "Welt" ganz weit "rrrrrääääächts" zu verorten.
Soll er machen, wie er meint, der Xavier. Der eine mag die BRD, der andere nicht, jeder hat seine Meinung, von mir aus.
das buch von ulfkotte ist seriös. nur weils von kopp kommt muss es net schlecht sein und das journalisten fremdgesteuert sind, will hier einer abstreiten?
Journalisten jetzt ganz allgemein pauschal alle?
@steiner:
Ulfkotte? Da klingelt doch was im Hinterstübchen ... war das nicht dieser Vollhonk von Pax Europa, der Koranzitate auf Plakate gebracht und damit gegen den Islam Stimmung gemacht hat? Ich hatte mir seinerzeit ernsthaft überlegt, eine ähnliche Aktion mit Bibelzitaten zu fahren, um gegen das Christentum Stimmung zu machen ... hätte wahrscheinlich auch funktioniert.
"Seriös" geht anders.
Gruß
Skywise
bei ulfkotte muss doch bei jedem gutmensch und grün wähler der beissreflex einsetzen...wuff wuff...lieber verarschen lassen als einmal zuhören wöff wöff
Der Kopp-Verlag ist der Inbegriff von Unseriösität und Verfechter von den waghalsigsten Verschwörungstheorien! Rechtpopulistischer Schwachsinn vom feinsten, für Leute die sich gerne über etwas aufregen!
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/d…
Der Ulfkotte, der in den 90ern als Mitarbeiter der FAZ sich eine sehr günstige 'journalistische' Meinung über Shell bezahlen lies? So große Findlinge kann man doch in kein Glashaus karren...
Mir scheint, die Begriffe "Gutmensch" und "politisch korrekt" werden häufig von nörgelnden, tendentiell rechten Kleingeistern ausgepackt um zu zeigen, dass ihnen eine weltoffene, liberale Gesellschaft gegen den Strich geht. Sie fürchten sich vor dem wachsenden Einfluss sogenannter Randgruppen, weil sie ihren eigenen gesellschaftlichen Status in Gefahr sehen. Unterschwellig formulieren sie so ihren Haß auf Frauen, Behinderte, Ausländer und Homosexuelle und zetern über die ewige politische Korrektheit und das ewige Gutmenschentum derer, die für die Rechte dieser Menschen eintreten. Sie sind nicht in der Lage, an einem konstruktiven Diskurs teilzunehmen, ohne zu diffamieren. Dazu zählen Sarazin und seine Bild-lesenden Anhänger sowie scheinbar auch Xavier (Savior??) Naidoo.
ah, ein klassischer gutmenschen post. aber klar, es wird ein "konstruktiver diskurs" gefordert, aber man selbst suhlt sich in den ewig gleichen klischees, meist taz und jungle world entnommen. wahrscheinlich um sich selbst besser zu fühlen werden ulfkotte, bild und sarrazin leser pauschal diffamiert und in einen topf geworfen. differenziert wird dabei natürlich nicht. es gibt nur schwarz und weiss. keine inhaltliche auseinandersetzung gewünscht. kann ja nicht sein das da zumindest teilweise auch diskussionswürdige ansätze in den genannten pamphleten enthalten sind. man stellt sich auch nie die frage warum die kids lieber bärtigen religionseiferern folgen, als sich im nachwuchs von frau roth und volkers grüner mischpoke lokapolitisch zu betätigen...den urbanen kampf wird diese kaste irgendwann verlieren, da dort draussen leute sind die mehr hunger haben. ich habe mitleid mit euch.
ich nicht. Die schwachen und langsamen werden von den Bären gefressen und so haben es die Trottel eben auch verdient.
Ich fürchte sie werden sich aber noch in ihrer wiederlich hochgestochenen Selbstgefälligkeit suhlen und weiter kluge Wörter aus Wörterbüchern rezitieren während ihnen Mr. Bär den Hintern wegkaut.