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Yaenniver - "Nackt"

Jennifer Weists Debüt unter dem Moniker Yaenniver meint es ja eigentlich nur gut, agiert aber lyrisch so plump, ungelenk und unangenehm, dass es gleich mehrmals eine körperliche Reaktion in einem auslöst. Die absolut lieblose, künstliche Musikalität des Ganzen tötet dann auch den letzten Rest an genuinem Unterhaltungswert, der sich irgendwo, gut versteckt, zwischen den Zeilen verbirgt.

Natürlich ist das, worüber sie rappt, in den meisten Fällen absolut richtig und unterstützenswert. "Ich Ficke Jeden" setzt sich für Polyamorie ein, "Mädchen Mädchen" hält einer sexistischen Gesellschaft den Spiegel vor, "For Real" skizziert einen misogynen Austausch auf einer Dating-App, wie es ihn garantiert allein heute schon tausende Mal gab. Das Problem liegt eben darin, wie sie diese Probleme anspricht. So progressiv die Inhalte, so prüde, krampfhaft, belehrend und letzten Endes regressiv der Vortrag.

Ab einem gewissen Punkt, jenseits der Kapitulation, lässt man "Nackt" einfach nur noch geschehen und findet sich damit ab, dass Menschen, die richtige und wichtige Dinge sagen, nicht davor gefeit sind, unglaublich schlechte Musik zu machen.

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Yaenniver - "Nackt"*

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