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Lena Stoehrfaktor - "Pretty World"

Nach locker zwanzig jahren im Rap-Game wie die trueschooligste, dem Boom-Bap huldigende Untergrund-Instanz rüberzukommen, ist eine Sache. Eine ganz andere dagegen ist, wenn so ein mit seinem Rocksack längst zu einer Einheit verschmolzener Veteran dann nicht hängengeblieben, frustriert und verbittert wirkt, sondern frisch, angriffslustig und aus absolut nachvollziehbaren Gründen stinkwütend. Lena Stoehrfaktor stellt auf "Pretty World" ungebrochen Durchschlagskraft über Eleganz. Ganz nebenbei gelingt ihr diesmal jedoch - Achtung, Promoagenturgewäsch-Alarm! - "das persönlichste Album ihrer Karriere".

Was schon viele angedichtet bekommen haben, stimmt hier zur Abwechslung halt einfach: Lena Stoehrfaktor präsentiert sich haltungsstark und prinzipientreu wie eh und je. Dazu streut sie aber immer wieder derart anschauliche, authentische Blitzlichtaufnahmen aus ihrem Leben ein, dass die Person hinter der Rapperin greifbarer, nahbarer und menschlicher erscheint, als jemals zuvor. Sympathisch wirkte sie immer schon, wahrscheinlich gerade deswegen, weil sie es nie auch nur einen Hauch darauf angelegt hat. Jetzt tritt hinter der stabilen Fassade auch noch ein lebender, atmender, echter Mensch hervor. Sich nach zwei Dekaden Realkeepertum ein neues Realness-Level freischalten ... wow. Das soll erst einmal jemand nachmachen.

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Lena Stoehrfaktor - "Pretty World"*

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