John Glacier - "Like A Ribbon"

... zu einer Sängerin, Dichterin und Produzentin: Die englische Künstlerin John Glacier ist ein Multitalent. Auf ihrem Debütalbum "Like A Ribbon" möchte sie keinerlei Kompromisse eingehen. Sie erschafft einen durchgehend nachdenklichen und düsteren Klangnebel, dessen Eiseskälte erst einmal abweisend, aber dann intensiv auch auf die eigenen Seele einwirkt.
Ja, gut: Nun, im Juli mit seinen sonnigen Schwitzetemperaturen, fällt man nicht ganz so tief in das tiefe Loch von "Emotion", aber dieses geisterhafte Experiment verschafft trotzdem mehr Gänsehaut als die Turbostufe eines Ventilators. Wen der Kosmos von Glacier gefangen nimmt, findet aus diesem Labyrinth aus DIY-Cloudrap und nicht wirklich greifbaren Spoken-Word-Fragmenten schwer wieder heraus.
"Like A Ribbon" ist Musik für die Außenseiter und klingt wie eine musikalische Blaupause für eine apokalyptische Welt, die uns wahrscheinlich schon in naher Zukunft erwartet.
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John Glacier - "Like A Ribbon"*
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2 Kommentare
Das ist echt interessant, dass viele dieses Album als so kalt empfinden, ein Freund von mir zog gar Parallelen zu Tricky. Für mich hört sich das eher an, wie das Gefühl, wenn man um halb 5 kurz vor komplettem Kontrollverlust durch den Club stolpert, und man irgendwann nicht mehr weiß, ob die Augen noch auf, oder schon geschlossen sind. Das ist aber nicht unbedingt kalt, sondern eher... wattiert. Da sind noch Gefühle und Gedanken, aber die liegen unter dieser dicken Schicht von Drogen, Krach und Licht und dringen nur noch als abstrakte Fragmente durch.
Wirklich tolle Platte, die nur nicht so oft läuft, weil sie echt was von einem will.
Hab's mir mehrfach angehört und find's relativ langweilig. 1,2 Songs, aber mich nervt der "Gesang" auf Albumlänge.