Jane Remover - "Revengeseekerz"

Das Prädikat "Klingt wie nichts, das man jemals zuvor gehört hat" wirft man, wenn man über Musik schreibt, ja ganz gerne etwas vorschnell in den Raum. Auch "Revengeseekerz" besteht nicht gerade aus unbekannten Versatzstücken. Alles, das Jane Remover hier tut, wurzelt zumindest rudimentär in aktueller Internet- und Musikkultur. Die Radikalität, mit der sie jedoch all diese Strömungen um Digicore, Dariacore, Rage oder EDM miteinander kollidieren lässt, kommt in der Szene einem Urknall gleich.
Das wirkt auf den ersten Blick, als würde hier jemand verschiedene Elemente aneinanderhauen, wie es ein Kind mit zwei Playmobil-Autos tut, bis eines davon kaputt geht. Aber das zwiebelhafte Layering der Produktion und der zutiefst persönliche Kern des Ganzen machen aus diesen Krach-Kollagen ganz großartige Zukunftsmusik. Jedes Sample führt tiefer in ein Rabbithole der digitalen Marker von Janes Adoleszenz, und jede Hook schlägt selbige im Stile eines Rockstars zu Konfetti.
"Revengeseekerz" klingt die wie die Realisierung einer einst weit entfernten Teenager-Fantasie: musikalischer Eskapismus zwischen weißen Monster-Energy-Dosen, leeren Vapes und mattem Bildschirmflickern.
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