Porträt

laut.de-Biographie

Nils Landgren

Nils Landgren hat sich in der internationalen Jazz- und Funkszene seinen Platz während der 90er Jahre erspielt. Die Kennzeichen des schwedischen Posaunisten sind sein facettenreiches Spiel sowie sein rotes Instrument, dass ihm den Spitznamen Mr. Red Horn einbrachte.

Bei der ausgefallenen Posaune handelt es sich um eine Eigenkreation, erzählt Landgren in einem Interview. "Ich wurde damals von Yamaha gefragt, ob ich Lust hätte, ihre Instrumente zu spielen. Ich sagte, das mache ich gern, aber dann möchte ich ein besseres Instrument haben. Yamaha meinte, ich könnte einfach ein eigenes Modell designen. [...] Und ich sagte, ich will das Ding in rot haben. Denn rot ist die Farbe der Liebe und ich fand es toll, eine andere Farbe zu haben. Damals wusste ich natürlich noch nicht, dass es so ein Markenzeichen werden würde."

Landgrens musikalische Wurzeln finden sich ein Stück abseits dieses Gebietes. Der 1956 im schwedischen Degerfors geborene Musiker hört von klein auf die klassischen Jazzplatten seines Vaters. Der Großvater, ein Pastor, macht ihn mit der landestypischen Kirchen- und Volksmusik vertraut. Seine ersten praktischen Erfahrungen sammelt Landgren am Schlagzeug. Mit 13 findet er schließlich zur Posaune. Um diese klassisch zu studieren begibt er sich 1972 nach Stockholm.

Unter seinen Lehrern befindet sich der gefeierte Jazzer Bengt-Arne Wallin. Er inspiriert den Schüler und veranlasst ihn dazu, sich selbst in der improvisierten Musik auszuprobieren. Nebenbei arbeitet Landgren, nach abgeschlossenem Studium, als Studiomusiker. Er spielt für Stars wie ABBA, Randy Crawford oder The Crusaders. Zudem betätigt er sich erfolgreich als Posaunist verschiedener Theaterproduktionen.

1981 erkennt Thad Jones das große Talent des Jungmusikers und holt in als Lead-Posaunist in seine Bigband. Mit "Planet Rock" veröffentlicht Landgren zwei Jahre später sein Debüt-Album als Bandleader. Von 1985 bis 1987 jobbt der umtriebige Künstler als Schauspieler, Posaunist, Sänger und Tänzer für das schwedische Musical "Skal".

Fünf Jahre später hebt er seine Band, die Nils Landgren Unit, aus der Taufe. Das Projekt liefert mit "Red Horn" das Album-Debüt. Umjubelte Konzerte, wie jener Auftritt auf dem Jazz Baltica Festival in Salzau 1994, verschaffen der Formation schließlich auch internationale Aufmerksamkeit. Sie benennt sich in "Funk Unit" um und veröffentlicht eine Vielzahl interessanter Alben. Darunter 2004 die Platte "Funky ABBA", auf der Landgren den alten Hits der schwedischen Erfolgsband einen neuen Groove verpasst. 2010 erscheint "Funk For Live". Mit dieser unterstütz der Posaunist die Organisation Ärzte ohne Grenzen, die ein Teil des Erlöses als Spende erhält.

Doch auch jenseits des Funk sorgt der Mann mit der roten Posaune für Furore. So kümmert er sich 1998 gemeinsam mit Esbjörn Svensson um die Restauration schwedischer Volkslieder, nimmt mit hochkarätigen Freunden zwei erfolgreiche Weihnachtsalben auf und konzertiert mit virtuosen Partner wie Lars Danielsson, Viktoria Tolstoy, Joe Sample, Rigmor Gustafsson oder Michael Wollny. Außerdem hat der viel beschäftigte Musiker eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg inne, verstärkt die NDR Bigband und betätigt sich als künstlerischer Leiter des Jazzfest Berlin.

Alben

Fotogalerien

Mr. Red Horn Nils Landgren hat den Funk im Blut.

Nils Landgren hat den Funk im Blut., Mr. Red Horn | © ACT Music (Fotograf: ) Nils Landgren hat den Funk im Blut., Mr. Red Horn | © ACT Music (Fotograf: ) Nils Landgren hat den Funk im Blut., Mr. Red Horn | © ACT Music (Fotograf: ) Nils Landgren hat den Funk im Blut., Mr. Red Horn | © ACT Music (Fotograf: )

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