Porträt

laut.de-Biographie

Notes To Self

"Die Live-Show muss das Tighteste überhaupt sein, besonders, wenn kein Schwein deinen Namen kennt." Davon ist man bei Notes To Self überzeugt. Mit dem Schattendasein kennt sich die Crew aus Toronto aus. Schließlich gilt Kanada nicht gerade als Hip Hop-Hochburg.

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... zumindest fast: Beinahe wäre die Boygroup im Superheldenkosmos gelandet. Kiss Of Life erringen ihren ersten Sieg. 2NE1 wird bald zurückkehren.

Zu Unrecht: Das globale Hip Hop-Fieber, das sich in den 80ern von New York aus ausbreitet, infiziert auch den Norden des Kontinents. 1988 erwirbt ein Junge, der später als Produzent und Rapper Bronze One zu Ehren kommen soll, eine Kassette: "He's The DJ, I'm The Rapper": Jazzy Jeff & The Fresh Prince leisten ganze Arbeit.

Gemeinsam mit den beiden MCs Swamp Donkey und Roshin hebt Bronze One um die Jahrtausendwende Notes To Self aus der Taufe. Hinter den Decks findet DJ Dopey seinen Platz. Der begnadete Turntablist entscheidet 2003 das DMC-Finale für sich. Neben den musikalischen Mitstreitern zählt Writer und Illustrator Elicser zum Team.

Obwohl die Gruppenmitglieder regen Solo-Aktivitäten frönen, steht doch die Arbeit mit der Crew im Mittelpunkt. Zahllosen Live-Shows soll irgendwann ein Longplayer folgen. Der kreative Prozess frisst jedoch reichlich Zeit.

"Ein guter Song ist eine coole Sache, aber ein gutes Album, ein Album, das reichlich Inhalte zu bieten hat, bei dem du einfach auf Play drücken und es laufen lassen kannst - das ist die Art Album, die wir immer gehört haben. So eins wollten wir machen", lautet das hoch gesteckte Ziel.

Die EP "Warning Shots" kündet im Frühjahr 2003 vom Ende der Durststrecke: Der Longplayer soll auf dem Fuße folgen. "'A Shot In The Dark' hat mich Jahre meines Lebens gekostet", stöhnt Roshin. Die Qualen haben sich, genau wie die Ausdauer, gelohnt: "A Shot In The Dark" atmet aus jedem Takt den Geist der Truppe, die alle vier von Notes To Self einhellig als die großen Vorbilder benennen: De La Soul.

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Auf den Spuren von Jazzy Jeff und De La Soul.

Dabei tragen sowohl die detailverliebten, samplebasierten, jazzig entspannten Beats als auch die Rap-Stile der Herren an den Mikrofonen durchaus eine eigenständige Handschrift. "Du musst wissen, wer vor dir kam, wer etwas am Besten gemacht hat", glaubt Bronze One, "um es selbst auch am Besten hinzubekommen."

Etwas Rückhalt schadet dabei nicht: In BBE findet sich der passendste Labelpartner von allen, erscheinen hier doch bereits Werke des verehrten J Dilla - und Jazzy Jeff, mit dem einst alles irgendwie begann. Für Notes To Self, die unterdessen mit Kollegen wie Cannibal Ox, Vast Aire und den Dilated Peoples kooperieren und für Talib Kweli die Bühne vorwärmen, schließt sich ein Kreis.

Die eigentliche Reise hat, glaubt man Bronze One, aber gerade erst begonnen: "We just get bigger and better."

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