Porträt

laut.de-Biographie

DJ Jazzy Jeff

Viele namhafte Deejays und Turntablists wie Stylewarz oder Scratch-Experte Q-Bert geben DJ Jazzy Jeff als Einfluss an. Sein patentierter Transformer-Scratch, der Gewinn des "New Music Seminar DJ Battles" (1986) sowie sein "Bonus Scratch Record" kann man wohl als maßgeblich für diese Respektsbekundungen bezeichnen.

DJ Jazzy Jeff - Hip Hop Forever 2
DJ Jazzy Jeff Hip Hop Forever 2
Die Legende juggelt sich u.a. durch Cypress Hill, Nas und Gang Starr.
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Dabei gelten seine ersten Produktionen und Songs rein oberflächlich betrachtet als kommerzielle Anbiederung ans Popbiz, denn mit seinem langjährigen Partner Will Smith definiert er eigentlich erst dieses Mainstream-Rapgenre - das Duo kennt sich seit 1985. Allerdings tut man Jazzy mit solchen Verdächtigungen Unrecht. Denn bis auf einige Ausfälle im Jahr 1993 steht sein Name für Hip Hop-Seele pur.

In West Philadelphia geboren, beginnt Jeff bereits im Alter von zehn Jahren Platten hin und her zu schieben. Seine Skills entwickeln sich rasend schnell und so genießt er schon in jungen Jahren eine guten lokalen Ruf. 1987 geben DJ Jazzy Jeff And The Fresh Prince dann ihr Debüt "Rock The House" auf Jive Records. Mit "Girls Ain't Nothing But Trouble" (von 1986) gelingt ihnen sofort ein kleinerer Hit.

Doch erst die zweite Platte "He's The DJ, I'm The Rapper" beschert den beiden Halbstarken den ersehnten Durchbruch. Das Album gilt als erstes Hip Hop-Doppelvinyl und ist unterteilt in "Record One" und "Bonus Scratch Record". Auf letzterem zeigt Jeff besonders bei "Jazzy's In The House" sein DJ-Potential.

Das Duo bekommt als erste Hip Hop-Gruppe einen Grammy sowie einen MTV Video Award verliehen. Zudem wandern ganze drei Millionen verkaufter Scheiben allein in den USA über den Ladentisch. Parallel lockt die Comedyserie "The Fresh Prince" weltweit eine ganze Generation zehn Jahre lang vor die Glotze. Jazz spielt darin den debilen Freund von Hauptdarsteller Will Smith.

Die glorreichen Zeiten neigen sich Anfang der 90er jedoch langsam dem Ende zu. Zwar stürmt die Partyhymne "Summertime" die Charts weltweit, aber diverse Streitigkeiten und geschäftliche Missverständnisse sorgen 1993 für den Supergau des Duos. Auch das vorerst letzte Album "Code Red" überzeugt wohl aufgrund zu starken Popappeals nicht wirklich, und so trennt man sich in Freundschaft.

Will Smith startet zudem eine noch erfolgreichere Laufbahn als Schauspieler - Jahre später avanciert er mit Streifen wie "Men In Black", "Independence Day" oder "I Robot" zum Hollywood-Superstar. DJ Jazzy Jeff dagegen bleibt der Musik hauptberuflich und von ganzem Herzen erhalten.

Bereits 1990 gründet er sein A Touch Of Jazz-Label, benannt nach dem gleichnamigen Song vom Debüt. Mit Künstlern wie Jill Scott oder Musiq Soulchild sammelt er zudem im Soulbereich seine Meriten. Neben Stücken für Soundtracks von Buddie Will Smith produziert er auch einen Song auf Michael Jacksons "Invincible"-Platte oder Wills Soloplatten "Big Willie Style (1997) und "Willennium" (1999).

Ein Jahr später erhält er bei Columbia/Sony einen Deal, doch trotz Kollabos mit Eminem oder De La Soul bleibt der Erfolg aus. Im Laufe der Jahre arbeitet er auch mit Acts wie by Janet Jackson, KRS-One, Kenny Lattimore, Jill Scott, Rodney Dangerfield, J-Live oder King Britt's Sylk 130 zusammen. Parallel tourt er als DJ um die Welt.

Erst 2001 bzw. 2002 droppt Jeff als Teil der Beat Generation-Serie (u.a. Pete Rock, Jay Dee) für das kleine britische Label BBE bzw. Rapster/!K 7 sein stark soulbeeinflusstes Solodebüt "The Magnificent", das neben R'n'B-Cats auch Underground-Emcees wie J-Live oder Freddie Foxxx featured.

Zwei Jahre darauf kommt die erste offizielle Mix-CD "Hip Hop Forever 2" (für BBE), zeitlich dicht gefolgt vom House-Mix "Jazzy Jeff In The House" (für Defected). 2005 kollaboriert er erneut mit Smith für dessen Platte "Lost & Found". Parallel arbeitet er an seiner eigenen, zweiten Soloscheibe: "The Return Of The Magnificent" erscheint 2007.

2008 heißt es dann plötzlich "He's The DJ, I'm The Rapper", die Zweite. Anlässlich der Premiere seines Blockbusters "Hancock" bittet Will Jazzy Jeff in Los Angeles auf die Bühne und performt mit ihm einige Crew-Klassiker. Zudem kündigen sie eine weitere Zusammenarbeit sowie eine gemeinsame US-Tour an.

Alben

DJ Jazzy Jeff - The Magnificent: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 5 Punkte

2002 The Magnificent

Kritik von Stefan Johannesberg

Deepe Beats und schweißtreibender Soul von Will Smiths Ex-Partner. (0 Kommentare)

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