laut.de-Biographie
Pascal Gamboni
Obwohl er einen guten Teil seines Lebens auswärts verbracht hat, ist Singer/Songwriter und Gitarrist Pascal Gamboni seiner Heimat treu geblieben: Die Texte vieler seiner Stücke sind auf Romantsch (Rätoromanisch) verfasst, der vierten offiziellen Sprache seines Heimatlandes, der Schweiz.
Dass das Idiom nur noch etwa 60.000 Menschen, beherrschen liegt daran, dass die Täler und Berge, aus denen es stammt, dünn besiedelt sind. Pascal Gamboni wächst in Sedrun auf, nicht allzu weit vom Gotthardpass entfernt. Nach der Grundschule besucht er ein Musikgymnasium im österreichischen Feldkirch und zieht anschließend für ein Musikstudium nach Wien, wo er die Band Clean gründet.
Die österreichisch-schweizerische Combo siedelt 2000 in der Hoffnung auf eine Karriere ins englische Bristol über, der Heimatstadt ihrer Vorbilder Portishead und Massive Attack. Tatsächlich touren Clean, später Temple Thief, mit Plattenvertrag und Management als Vorband für die Stranglers über die Insel.
Der Durchbruch bleibt jedoch aus. Gamboni zieht nach London, wo er eine Bar führt und das Künstlerkollektiv Sun Gone Mad mitbegründet, das 2007 das Album "D(r)iving Music" veröffentlicht.
2010 kehrt Gamboni in die Schweiz, nach Bern, zurück. Mit Sun Gone Mad nimmt er noch im selben Jahr das Album "As Fiug?" auf, mit Texten auf Romantsch. Ihre Tour führt sie 2011 auch auf die Bühne des Montreux Jazz Festivals.
Seitdem ist Gamboni mit wechselnder Begleitung unter eigenem Namen tätig. 2012 geht er auf Lese-/Musikreise mit dem Autor Arno Camenisch, im selben Jahr erscheint sein erstes Album mit dem Bassisten Rees Coray, "I Am The Song Is Me".
Das zweite, "Veta Gloriusa", folgt 2016. Aufgenommen in Sedrun, wie gewohnt mit Gambonis portablem Studio. Mit "Da Mai Se" (2018), "Everybody Wants The Honey" (2019) und der Compilation "Arva La Mar" (2020) ist er dagegen wieder unter eigenem Namen unterwegs.
"Musik passiert, wenn sie passiert, und das muss registriert werden", erklärt er in einem Interview. "Nichts wird konstruiert oder gebastelt, alles entsteht im Moment." So erklärt sich das Wesen seines Schaffens, das seine Wurzeln nicht verkennt, aber selbstbewusst in die weite Welt blickt.
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