Porträt

laut.de-Biographie

Popol Vuh

Ende der 1960er Jahre schlug die Zeit von dem, was John Peele als Krautrock bezeichnete: Eine überaus kreative Mischung aus mystischen wie musikalischen Ideen, die in endlose Klang- und Traumwelten entführten. Neben Amon Düül und Can gehören auch Popol Vuh zu den Vertretern der ersten Stunde.

Gründer und zentrales Mitglied ist der studierte Dirigent und Journalist Florian Fricke. 1969 erwirbt er einen sündhaft teuren Moog III-Synthetizer und ist fasziniert von den klanglichen Möglichkeiten, die das elektronische Instrument bietet. "Die Musik, die man mit einem Moog machen kann, umfasst schlechthin die Empfindungsmöglichkeiten des Menschen", erklärt er damals.

Mit Holger Truelzsch und dem späteren Kameramann und Regisseur Frank Fiedler ruft er daraufhin eine Band ins Leben, deren Namen vom Titel eines Schriftstücks der Maya-Kultur zur Schöpfungsgeschichte stammt – Popol Vuh.

Ihre ersten zwei Werke "Affenstunde" (1970) und "In Den Gärten Pharaos" (1972), bestehend aus Moog-Klängen und Perkussionseinlagen, rufen enthusiastische Kritiken hervor. Danach klingt die Begeisterung für den Synthetizer ab (Fricke verkauft sein Moog an Klaus Schulze, der in bis 2005 einsetzt), in den Mittelpunkt rücken esoterische und religiöse Themen. Das einzige beständige Mitglied ist Fricke, der sich ab Ende der 70er Jahre mit der Klangtherapie beschäftigt und mit dem "Alphabet des Körpers" eine eigene Therapie entwickelt.

Bis 1999 erscheinen in regelmäßigen Abständen neue Alben, wobei die ersten zwei die bekanntesten bleiben. Ab 1975 entwickeln sich Popol Vuh zudem zu den Hofmusikern des Regisseurs Werner Herzog. Die Zusammenarbeit beginnt mit "Aguirre" und hält bis zu "Cobra Verde" (1987) an. Dazwischen liegen unter anderen die Klassiker "Nosferatu" (1979) und "Fitzcarraldo" (1982).

2001 erleidet Fricke einen tödlichen Schlaganfall, der zum Ende der kreativen Tätigkeit der Band führt. Ab 2004 bringt SPV nach und nach alle Alben wieder auf den Markt. Im Juni 2011 erscheint mit "Revisited & Remixed" schließlich eine umfangreiche Retrospektive auf zwei CDs. Die erste enthält neu abgemischte Versionen von Stücken aus allen Schaffensphasen, die zweite Remixe von bekannten DJs wie Peter Kruder, Thomas Fehlmann (The Orb), Mouse On Mars und Stereolab.

Alben

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