laut.de-Biographie
Robert Finley
"Age Don't Mean A Thing" hieß das Debütalbum von Robert Finley, das der Sänger und Gitarrist 2016 über das Label Big Legal Mess Record veröffentlichte. Nomen es omen: Finley ist zu diesem Zeitpunkt bereits 63 Jahre alt und hat schon ein bewegtes Leben hinter sich.
Aufgewachsen in Bernice, Louisiana, als Sohn eines Diakons ist der Blues in der Familie Finley als Teufelsmusik verpönt. Omnipräsent dafür: der Gospel. Dennoch zieht es ihn magisch zum Blues hin – eine Liebe, die ihn nicht mehr loslässt. Im Alter von neunzehn Jahren kommt Finley zur Armee, wo er eine Ausbildung zum Helikoptertechniker absolviert. Unter anderem ist er in Deutschland stationiert. Finley beginnt, die Army-Band zu leiten und quer durch die Länder zu touren.
Als er das Militär verlässt und nach Louisiana zurückkehrt, widmet er sich der Tischlerei. Nebenbei tritt er gelegentlich als Brother Finley And The Gospel Sisters auf. Aufgrund einer Erblindung musst Finley den Tischlerberuf aufgeben. Mit Hilfe der Music Maker-Foundation, die ihn bei einem Festival entdeckt, lebt Finleys Musikkarriere auf, er beginnt, Konzerte zu spielen – und sein Debütalbum erscheint.
"Age Don't Mean A Thing" wird von Bruce Watson und Jimbo Mathus produziert. Es stellt Finley eher als Soul- denn als Bluesmusiker in den Vordergrund. Die Kritiker zeigten sich begeistert von Finleys Northern Soul – und Finley erzielte im recht fortgeschrittenen Alter erste Erfolge.
Kurz nach Veröffentlichung der Platte lernt Robert jemanden kennen, der ganz wesentlich für den weiteren Verlauf seiner Karriere werden soll: Dan Auerbach von The Black Keys.. Begeistert von Finleys Stimme arbeitet Auerbach mit ihm für den Soundtrack der Graphic Novel "Murder Ballads“ zusammen. Damit nicht genug: Auerbach lädt Finley ins Studio, um an dessen zweitem Album zu arbeiten.
Im laut.de-Interview erzählt Finley, dass er keine Ahnung hatte, wer Auerbach war: "Ich wusste nicht, wer er ist und bekam ein Flugticket, um ihn zu treffen. Ich sah im Studio die ganzen Grammy Awards stehen und sagte nur: 'Mann, ich brauch ein paar von denen für mein Haus.' Dan antwortete: 'Na, dann gehen wir ins Studio und beginnen, daran zu arbeiten.'" Das Ergebnis der Zusammenarbeit nennt sich "Goin' Platinum" und ist ein bemerkenswertes Album eines ungewöhnlichen Künstlers mit einer grandiosen, zeitlosen Stimme.
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