laut.de-Biographie
Smerz
Smerz sind Henriette Motzfeldt und Catharina Stoltenberg, zwei Norwegerinnen, die in Oslo aufwachsen und später Kopenhagen ihre neue Heimat nennen. Beide beginnen im Kindesalter mit dem Singen, Henriette spielt Geige. Zu Schulzeiten sind sie keine BFFs, haben aber viele gemeinsame Freunde. Den Abschluss in der Tasche, verbindet sie das gleiche Ziel: Kopenhagen, um dort eine Musikkarriere zu verfolgen. Die Harmonie ist da, zumal sie zur gleichen Zeit ihre Produktionsfähigkeiten und ihren Musikgeschmack entwickeln.
Kopenhagen ist auch der Ort, an dem sie sich das erste Mal mit elektronischer Musik beschäftigen, die in ihrer Jugend keine besondere Rolle gespielt hat: "Wir sind als Teenager durch viele Phasen gegangen, wir mochten alles von R'n'B bis zu den Beatles", blickt Catharina Stoltenberg im Interview mit dem Office Magazine darauf zurück. Smerz beschreiben ihren Stil als "clubinspirierten R'n'B", Melodien und Gesang stammen meist von Henriette, die Beats von Catharina. Nachhören lässt sich das auf der Debüt-EP "Okey" von 2016.
Ihrer Wahlheimat Kopenhagen sprechen beide ein außergewöhnliches Verhältnis zu Musik zu: Der Sound in den Clubs sei so gut, dass man auch eine gute Zeit haben könne, ohne sich zu betrinken. "Du kannst sogar alleine in einen Club gehen, es gibt keinen Druck mit jemandem tanzen zu müssen oder sich mit jemandem zu unterhalten. Alle genießen die Musik", loben sie die Mentalität der Kopenhagener. Das fehlt, als sie im Juli 2017 in den Vereinigten Staaten sind. Auch fremden Menschen ihre Musik anzupreisen, fällt ihnen nicht leicht: "Diese ganze Promosache fühlt sich seltsam an. Ich glaube, es ist einfach komisch. über sich selbst zu reden, und dass da Leute sind, die Fotos von dir machen", analysiert Henriette.
Live sieht man das Duo 2019 im Land der unbegrenzten Möglichkeiten trotzdem, etwa beim Pitchfork Midwinter Festival in Chicago. Ein Jahr zuvor erscheint die zweite EP der beiden Musikerinnen, "Have Fun". Das Debüt "Believer" kommt schließlich Anfang 2021 auf den Markt und unterscheidet sich von den zugänglichen Tracks der Kurzformate deutlich: Die Platte entführt in eine Lars von Trier-inspirierte Klangwelt aus zugleich experimentellen wie sinnlichen R'n'B-Klängen und verschiedenen 90er-Jahre-Einflüssen, die Oper, Kammermusik und norwegische Folklore mit einschließt.
Songwriting, Produktion und die Videos - alles erfolgt in Eigenregie. "Es war nicht wirklich unser Plan, es so zu machen, aber es war bis jetzt der einzige Weg um sicherzustellen, dass es so wird, wie wir es wollen", erklärt Catharina. Was ihnen nicht daran gefällt, in einer Band zu sein? "Es ist stressig, dass wir für jeden Auftritt neue Klamotten finden müssen. Das war noch nie mein Ding", meint Henriette.
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