laut.de-Biographie
Susanne Blech
Bei diesem Namen denkt man sicher zuerst an deutsche Popmusik, vielleicht sogar Schlager. Die Jungs von Susanne Blech bewegen sich jedoch jenseits von nettem Geträller und Blasmusik. Minimalistische Texte, gehüllt in Elektro-Pop, wie man ihn vielleicht von Deichkind oder Egotronic kennen mag.
Es war bereits im Jahr 2000, als der Sänger Timon-Karl Kaleyta den Z-Muzic-Produzenten Sebastian Maier so lange anbettelt, bis dieser einwilligt und ihn eine Rap-Single aufnehmen lässt. Denn eigentlich ist Timon-Karl nicht der geborene Sänger, eher der Texter. Dennoch wird der Hamburger Produzent Matthias Arfmann auf die Single "Neuzeit" aufmerksam und bringt sie 2004 bei A-Jugend / Motor Music unter. Die Brüderpaare Jens und Kay Schilling sowie Jerome und Jobin Vazhayil machen Susanne Blech 2005 schließlich komplett.
"Susanne Blech ist ein abstrakter Kunstversuch." Diese Aussage macht Timon-Karl in einem Interview über den Hintergrund seiner Band. Sie sei ein Projekt auf sinnbefreiter Ebene, denn ein gutes Lied bleibe auch mit schlechtem Text gut. Man sollte als Band niemals zu viel Wert auf die explizite Aussage von Songtexten legen. "Bei meinen Texten ist zum Beispiel jeder einzelne Satz als eigenständige Aussage extrem wichtig, aber im Gesamtkontext weiß ich häufig nicht, was der Song bedeuten soll."
Aussage hin oder her, jeder erkennt in den Texten der Band etwas anderes. Im Vordergrund steht noch immer die Ästhetik: Schön soll der Satz klingen; elegant und prägnant.
Nachdem die fünf Jungs mehrmals Songs für Sampler beisteuern, veröffentlichen sie 2008 ihr Debüt "Deutsche Renaissance - Ein Kanon", nun bei Z-Muzic. Es folgen Touren durch Deutschland und vier Jahre später das Album "Die Maschinen laufen heiß". Zudem beteiligen sie sich seit 2010 aktiv an der Musikförderung VW Sound Foundation.
Mit sehr ironischen und teils dadaistischen Texten begeistern und polarisieren Susanne Blech immer wieder. Die Indie-Raver halten das Publikum auf Konzerten stets in Bewegung, und packen auch schon mal ein bisschen Neo-Neue Deutsche Welle Flair aus.
Das Bandkonzept ist im Grunde nicht neu, aber das ist Timon-Karl auch durchaus bewusst: "Ich werde nicht müde, zu betonen, dass Susanne Blech sehr gerne in eine Schublade gesteckt werden will. Einfach nur, weil andere erfolglose Bands wie wir, immer genau das Gegenteil davon herunterbeten, weil sie denken, das müsse man so sagen. Wenn ich darüber nachdenke, stoße ich an die Grenzen der Logik. Und dort ist es gewissermaßen sehr unangenehm."
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