laut.de-Biographie
The Magnetic Fields
Das Schaffen der in New York beheimateten The Magnetic Fields kulminiert 1999 in der von der Musikpresse abgefeierten 3er CD-Box "69 Love Songs", einem Konzeptalbum, das den Facettenreichtum der Liebe thematisiert und gleichzeitig die musikalische Vielseitigkeit des Ensembles demonstriert.
Zwischen den Spielarten Folk, Indiepop, Synthiepop, Country und viktorianisch tönenden Klangwelten setzt die Band auf eigenwillig stilisierte Songs im Popformat.
Dabei kommt eine große Bandbreite an Instrumenten zum Einsatz: Akkordeon, Keyboard, Schlaginstrumente, Ukulele, Flöten, Streicher, Gitarren und diverse Effektgeräte. Deren melodische Heiterkeit kontrastieren dabei stets die bitteren und ironischen Texten des Songwriters, Multi-Instrumentalisten und Produzenten Stephin Merritt.
Der 1966 geborene Merritt lenkt die Geschicke der Magnetic Fields fast im Alleingang und schart für die Umsetzung seiner Vorstellung unterschiedliche Instrumentalisten und Sänger um sich. Auf "69 Love Songs" und teilweise auf späteren Veröffentlichungen treten neben den Langzeitgefährten Sam Devol, Claudia Gonson und John Woo die Vokalisten Shirley Simms, Dudley Klute und L. D. Begthol und die Musiker Daniel Handler, Christopher Ewen und Ida Pearl in Erscheinung.
Bevor Merrit 1991 das Magnetic Fields-Debüt veröffentlicht, gründet er Mitte der Achtziger mit Claudia Gonson, Sam Davol und Johnns Blood seine erste Band, The Zinnas.
Gemeinsam mit Gonson und Davol zieht er anschließend nach Boston, wo er die Harvard University besucht und den Gitarristen John Woo mit ins Boot holt. Das Quartett findet musikalisch zusammen und benennt sich nach einem Buch des Surrealisten André Breton: The Magnetic Fields.
Sowohl das Debüt "Distant Plastic Trees" als auch der Nachfolger "The Wayward Bus" (1992) intoniert ausschließlich Susan Amway, ehe Merritt anschließend selbst zum Mikro greift und den Hörern auf drei weiteren Alben seinen sanften Bariton präsentiert.
1994 zieht Merritt nach New York, wo er unter anderem als Musikkritiker für das Magazin Time Out und als Lektor für Spin arbeitet.
Nach der Veröffentlichung "69 Love Songs" finden die Magnetic Fields 2002 ihr musikalisches Zuhause bei Nonesuch Records und veröffentlichen 2004 das Werk "i", dessen Song-Titel alle mit diesem Vokal beginnen.
Es folgen die experimentelle Noise-Pop-Platte "Distortion" (2008) und das Variety-Folk-Album "Realism" (2010). Konzeptuell verzichtet die Band mit ihrer unkonventionellen Vorstellung von Folk und Pop auf dieser Triologie auf den Einsatz von Synthesizern.
Neben seiner Aktivität für The Magnetic Fields führt Merritt seinen Chihuahua namens Irving Berlin spazieren oder hält mit seinen Seitenprojekten The 6ths, The Gothic Archies und den Future Bible Heroes oder als Solo-Artist ("Pieces Of April", OST, 2004; "Showtunes", 2006; "Eban & Charley, OST, 2007) seinen immensen musikalischen Output am Laufen.
2012 erscheint das zehnte Studioalbum der Band um Stephin Merrit. Der Titel lässt keine Zweifel daran, dass es sich um die Liebe und all ihre Konsequenzen dreht: "Love At The Bottom Of The Sea" thematisiert dieses Phänomen mit fiesen, sarkastischen Texten, die dank Synthesizer und Mariachi-Gitarren eine süße, leicht kitschige Verpackung bekommen. Die Band liefert hier eine weitere Sammlung abwechslungsreicher Stücke, die sich vom klassischen Indie-Pop abheben.
Noch keine Kommentare