Porträt

laut.de-Biographie

The Mystery Of The Bulgarian Voices

The Mystery Of The Bulgarian Voices, ehemals Le Mystère Des Voix Bulgares, zählt laut The Guardian schon zur "Weltmusik, bevor dieser Terminus überhaupt existiert". Bereits 1952 ruft Georgi Boyadjiev den Frauenchor als Ensemble For Folk Songs Of The Bulgarian Radio ins Leben. Nach der Vetragsunterzeichnung bei dem britischen Label 4AD erlangt er ab Mitte der 80er-Jahre über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit.

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Der Chor greift nahezu auf die gesamte Gesangstradition Bulgariens zurück und überführt sie in ein zeitgemäßes, mystisches Gewand. Dabei basiert der Klang auf eine spezielle Kehlkopftechnik, wobei der Brustkorb als Resonanzkammer fungiert. Man benötigt daher eine Menge Atemdruck beim Singen, weswegen das Ensemble fast ausschließlich aus besonders kräftigen Frauen besteht. Dadurch, dass sich die Stimmen der einzelnen Solistinnen überlagern, ergibt sich ein besonders klarer, vielschichtiger Sound.

Trotzdem hat man der Musik des Ensembles lange Zeit nur wenig Beachtung geschenkt. Erst der Schweizer Musikwissenschaftler und Produzent Marcel Cellier entdeckt sie während seiner Reisen durch Bulgarien und nimmt sie schließlich auf. Er veröffentlicht sie 1975 als "Le Mystère Des Voix Bulgares" auf seiner kleinen Plattenfirma Disques Cellier. Man hört auf dem Album modern arrangierte Volkslieder, gesungen vom Frauenchor des staatlichen Radios und Fernsehens Bulgariens.

Als frühe Bewunderer des Ensembles outen sich Frank Zappa und Paul Simon. Außerhalb Osteuropas stößt die Musik von Le Mystère Des Voix Bulgares dennoch auf taube Ohren. Dies ändert sich schlagartig, als das britische Label 4AD die Scheibe zehn Jahre später neu auflegt. Der Nachfolger "Le Mystere Des Voix Bulgares (Volume II)", der 1987 ebenfalls auf dieser Plattenfirma erscheint, erhält als beste traditionelle Folk-Aufnahme sogar eine Grammyauszeichnung.

Im Anschluss gibt der Chor unter der Leitung der Dirigentin und Musikwissenschaftlerin Dora Hristova ungefähr 1250 Auftritte rund um den Globus. Weiterhin beteiligen sich drei seiner Solistinnen, die sich zum Trio Bulgarka zusammenschließen, an den Alben "The Sensual World" (1989) und "The Red Shoes" (1993) von Kate Bush.

Bis sich Marcel Cellier Ende der 90er-Jahre zur Ruhe setzt, folgen weitere Aufnahmen für sein Label. Danach verschwindet das Ensemble lange Zeit in der Versenkung.

Jedoch feiert es 2017 nach rund einer Dekade Ruhepause als The Mystery Of The Bulgarian Voices sein Comeback. Gemeinsam mit der australischen Sängerin Lisa Gerrard von Dead Can Dance, die den Chor seit den 80er-Jahren als Inspirationsquelle bezeichnet, ensteht die Singleauskopplung "Pora Sotunda" aus dem Werk "BooCheeMish".

Das Stimmwunder aus Down Under steuert darüber hinaus für die Platte noch weitere Songs bei. Ein Großteil der Stücke für das Album komponiert aber Petar Dundakov, der es zusätzlich produziert und arrangiert. Überdies fügt er manchen Nummern auf der Scheibe, die auf traditionelle folkloristische Lieder und Tänzen basieren, einige neue Ideen hinzu. Auf dem Werk, das im Mai 2018 auf Prophecy Productions erscheint, kommt es demzufolge zum Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen. Ein halbes Jahrhundert nach seinen ersten Lebenszeichen dürfte das Ensemble also nach wie vor neue Hörer-Schichten für sich erschließen.

Interviews

Alben

Surftipps

  • Offizielle Website

    Alles, was man zu den Bulgarinnen wissen muss.

    http://themysteryofthebulgarianvoices.com/www/
  • Bandcamp

    Musik und Streaming.

    https://themysteryofthebulgarianvoices.bandcamp.com/
  • YouTube

    Eigener Videochannel von The Mystery Of The Bulgarian Voices.

    https://www.youtube.com/channel/UCiTJ0TCIMYrhKUZ7mRHhBug

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