Porträt

laut.de-Biographie

Tiger Tunes

Wer gerne Indierock hörte, war bei einem Konzert der Tiger Tunes gut aufgehoben. Wer die große Liebe suchte, anscheinend auch: "There are always people who fall in love during our gigs. We make them happy, and then they look much more beautiful." Dieses schräge Statement von Sänger K. R. Hansen einmal dahingestellt, steht doch fest, dass einige ihre große Liebe zum Indierock im Sommer 2001 fanden, als die ersten beiden Lieder des dänischen Fünfers den Weg ins World Wide Web finden.

Zu Beginn setzen sich K. R. und Mr. Q, zuständig für Schlagzeug und synthetische Basteleien, zusammen und schreiben ein paar Songs. Zwei von denen stellt der damalige Manager heimlich ins Netz. Für dieses Vergehen waren ihm die Tiger Tunes wohl kaum böse, denn bald ernten sie euphorische Reaktionen. Menschen fordern Konzerte.

Nach mehreren kleinen Gigs gelingt der felinen Band aus Aarhus der Durchbruch im heimischen Dänemark: Im Jahr 2003 spielen sie gleich auf den drei größten Festivals, dem Roskilde-, Midtfyns- und Skanderborg-Open Air.

Der kleine Comic-Kater und seine Musikerfreunde können mit ihrer Mischung aus Lo-Fi-Elektroklängen mit der Standardcombo Rock (Gitarre, Bass, Schlagzeug) überzeugen. Ähnlich wie den Helden im kalten Deutschland gelingt den Tiger Tunes im noch kälteren Dänemark eine Rockstar-Märchenkarriere. Und das zunächst ohne Plattenvertrag. Dieser lässt aber nicht mehr lange auf sich warten und schließlich nimmt das Label V2 das Quintett plus Kater unter seine Fittiche.

Jetzt sind Mr. Q (Programming und Drums), K.R. Hansen (Gesang), Knø (Gitarre), Marie (Synthie und Gesang) und Lasse Lakken (Bass und Synthie)bereit für die große weite Welt. Im Jahr 2004 geht die Reise zunächst nach Deutschland, wo sie die Indiegemeinde bei Rock am Ring und Rock im Park erfreuen. Gleich und gleich gesellt sich gern: Unserem Newcomerwunder Wir Sind Helden gefällt die elektrophile Rockmusik auf Anhieb und so nehmen Judith und Co. die Tiger Tunes für ihre eigene Tour in Beschlag. Offenbar vertragen sich die beiden hervorragend, denn im April 2005 sind sie erneut im Doppelpack unterwegs.

Das Fünfergespann sieht seine Gigs nicht als Konzerte, sondern als Shows. Kleine Tänzchen, Pryotechnik - Hauptsache unterhaltsam. Eines ist jedoch gewiss: Bei jedem Konzert teilen die wild umherspringenden Musiker die Bühnenbretter mit einem gigantischen Holztiger.

Nach der Tour mit den Helden, zahlreichen Festivals und der Veröffentlichung ihres Debütalbums "Absolutely Worthless Compared To Important Books" im April 2005 ist jedoch Schluss. Es fehlte an der nötigen Motivation, um neue Songs zu erarbeiten, heißt es offiziell. Bald darauf trifft man Marie mit ihrer neuen Band Marybell Katastrophy wieder auf Clubbühnen an. K.R. Hansen und Co. wüten bei Beta Satan.

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