Porträt

laut.de-Biographie

Vril

Der Hannoveraner erobert zu Beginn der 2010er-Jahre fast aus dem Nichts die Techno-Szene im Sturm. Als Producer verfolgt er eine zeitlose Klangästhetik, die nicht irgendwelche Trends des Genres bedient. Mit energetischen Live-Sets begeistert er sowohl ein nationales als auch internationales Publikum.

Vril - Animist
Vril Animist
Zwischen Wärme und Kühle, Deepness und Wucht.
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Vril, der mit bürgerlichem Name Ulli Hammann heißt, wagt die ersten musikalischen Gehversuche 1992, als er von einem Schulfreund für seinen Comodore-Amiga-PC eine Diskette mit einem Musikprogramm erhält. Inspiriert vom Dub-Techno des Projektes und Labels Basic Channel um das Produktions-Team Moritz von Oswald und Mark Ernestus versucht er sich die folgenden Jahre als Bedroom-Producer, der sich auf der steten Suche nach dem perfekten Loop befindet.

So richtig nimmt die Karriere aber erst an Fahrt auf, als er Ende der 2000er-Jahre Konstantin von der Weimarer Plattenfirma Giegling, die beide zuvor ein freundschafliches Verhältnis eint, die ersten Tracks seiner "V-Series" vorspielt. Deren erste vier Stücke veröffentlicht das Label anlässlich der "Giegling Staub Serie" wenige Wochen später im Januar 2010. Danach geht es mit dem Hannoveraner steil bergauf.

Schon bald landet er auf der "Conducted"-Mix-CD von Marcel Dettmann und legt im Berghain auf. 2012 überzeugt er mit der EP "Flux" für Semantica Records die Kritiker. Sein Debüt "Torus" kommt schließlich 2014 auf den Markt. Da es um Einiges technoider als seine vorherigen Singles und Kurzformate klingt, erscheint es auf dem Giegling-Ableger Forum.

Wenige Monate später hört man auf der EP "Vortekz" für Delsin ein Thema in drei unterschiedlichen Variationen. Die technoide Wucht der einzelnen Tracks bringt sogar die Maschine, die man für das Mastering dieses Kurzformates benötigt, zum Erliegen. So behauptet es zumindest das Label. Es folgt 2015 für die Plattenfirma Vrils zweites Album "Portal", das noch weitaus kraftvoller daherkommt. Darüber hinaus erweitert Vril seine Stücke um zusätzliche melodische Feinheiten.

2017 bringt er auf der Planet Giegling Tour Clubgänger auf der ganzen Welt in Ekstase. Im Zuge dieser Tournee verkauft er am 3. Februar während der Veranstaltung im New Yorker Knockdown Center eine limitierte Kassette mit dem Namen "Anima Mundi". Es handelt sich letzten Endes um das nächste Studioalbum von Vril. Bis zum regulären Vinyl- und Download-Release in einer überarbeiteten und remasterten Variante auf Delsin im Oktober 2018 bringt er jedoch noch mehrere 12'' auf Giegling und Dystopian heraus.

Auf "Anima Mundi" rücken die drückenden Bässe der vorangegangenen Veröffentlichungen allmählich in den Hintergrund. Dafür lotet der DJ und Producer um so mehr die Tiefen von Dub- und Ambient-Techno aus, versehen mit einer unnachahmlich eigenen Signatur. Auf der Platte findet er endgültig zu sich selbst. Sie steht im Grunde genommen den einstigen Großtaten von Basic Channel in nichts nach. Die Musik lädt dabei auf eine Soundreise ein, die nahezu spirituell anmutet, aber trotzdem mit euphorischen Höhepunkten nicht geizt.

Die nächste Veröffentlichung folgt 2020 mit "Bad Manners 4" - Katalognummer vier auf Marcel Dettmans Label Bad Manners. Die Platte zeugt von einer großen elektronischen und effektiv produzierten Bandbreite. Der Hannoveraner betont wieder mehr seine Club-Qualitäten. Die Konkurrenz darf sich jedenfalls wieder warm anziehen. Atmosphärischer geht es dann wieder auf "Out Of Place Artefacts" zur Sache, seinem gemeinsamen Album mit Rødhåd, das noch im selben Jahr erscheint. Dem schließt sich 2022 mit "Out Of Place Artefacts - II" ein zweiter Teil an. Dazwischen gibt es noch die Single "Alte Seele" sowie ein gemeinsames Kurzformat mit Efdemin. 2023 legt Vril mit "Animist" ein Album vor, das Wärme und Kühle, Deepness und Wucht erfolgreich unter einem Hut bringt und auf dem er seine einzigartige Handschrift perfektioniert und zugleich erweitert.

Alben

Vril - Animist: Album-Cover
  • Leserwertung: 2 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2023 Animist

Kritik von Toni Hennig

Zwischen Wärme und Kühle, Deepness und Wucht. (0 Kommentare)

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