laut.de-Biographie
We Have Band
Mit dem Partner zusammen arbeiten? Tag und Nacht und mehr gemeinsam verbringen? Für die meisten wohl nervenaufreibend bis unvorstellbar. We Have Band aus England denken da anders. Dede und Thomas Wegg-Prosser verleben vermutlich ziemlich jede Sekunde des Tages miteinander. Gemeinsam mit ihrem Freund Darren Bancroft sind und haben sie die Band We Have Band.
Die beiden Partner lernen Darren kennen, als sie bereits verheiratet sind. Schnell entsteht der Wunsch, gemeinsam Musik zu machen. Elektronisch soll es sein, einfach – und der Spaß soll auf keinen Fall zu kurz kommen.
"Das erste Album war sehr digital", erinnert sich Thomas. "Es lief sehr zerhackt und schnell ab." Dede ergänzt: "Es ging es darum, zusammen zu finden und Spaß zu haben. Wir erwarteten wirklich nicht, dass irgendjemand sonst das hören würde oder sogar kommen würde, um uns spielen zu sehen."
Doch so kommt es. Schon 2008 beginnt die Hype-Flamme zu lodern. Mit ihrem Album "WHB" halten We Have Band zwei Jahre später endgültig Einzug in die Musikmagazine, spielen Festivals wie das Glastonbury und touren durch mehrere Kontinente.
Auf der Bühne zeigen sie sich meist in Einheitsfarbe und liefern elektronische Pop-Shows, bei denen das Vergnügen eben mehr im Vordergrund zu stehen scheint als beispielsweise die Texte.
Diesen Fakt zu ändern – das setzen sich We Have Band für ihre darauf folgende Arbeit zum Ziel. Darren erklärt: "Die Leute bezeichneten uns als 'Buzzband' oder Elektroband' und das war auch in Ordnung so – aber uns war auch klar, dass es Zeit für den nächsten Schritt war."
Die Nonsense-Lyrics sollen verschwinden. Zu Nutze machen sich die drei hier ihre gemeinsame Zeit: das lange Touren, das Aufeinandersitzen, aber ebenso Themen wie Schlaflosigkeit oder schmerzhafte Trennungen. Auch eigene Erlebnisse lassen sie nicht außen vor. Im Song "Steel Is In The Groove" geht es um die Tatsache, ständig aneinander zu kleben. In "What's Mine, What's Yours" schreibt Darren über das Ende einer seiner Beziehungen.
Die intime Arbeitsatmosphäre jedenfalls tut dem 2012 erscheinenden Album "Ternion" gut. We Have Band haben persönliche, aber auch sehr tanzbare Songs geschrieben. Für den letzten Schliff holen sie sich mit Luke Smith ein Ex-Clor-Mitglied und den Foals-Produzenten an Bord, der von der Band noch einmal ihr Äußerstes fordert.
"Luke sagte dauernd: 'Nein, wir haben es noch nicht!'", erzählt Darren. "Er sagte uns immer wieder: 'Ihr fühlt es, wenn es richtig ist.'" Irgendwann fühlen Dede, Darren und Thomas es. Etwas Zeitloses haben sie ihrer Meinung nach erschaffen, etwas Eigenes, Unverwechselbares. Etwas, dass sie unbedingt auf einer Tour präsentieren möchten.
So verbringen We Have Band die meiste Zeit wieder auf der Straße – im Bus durch Frankreich, England, Spanien, Kroatien oder die Schweiz. Auch Deutschland beehrt das Trio mit seinem Besuch.
"Wir sind 24 Stunden pro Tag zusammen. Wir sind immer unterwegs, aber wir haben schon immer zusammen gearbeitet, seit dem Tag unserer ersten Begegnung", beschreibt Thomas das Touren. Im gleichen Atemzug betont er aber auch: "Ich würde es nicht anders wollen."
Darren steht dem Ehepaar stets zur Seite. Noch nicht einen Tag in ihrer Bandgeschichte sei es ihm auf die Nerven gegangen, mit einem Paar zu spielen, sagt er. Im Gegenteil, eher seien sie zu einer Familie geworden. Sogar Weihnachtsgeschenke erhalten sie von den Eltern der anderen. We Have Band – We Have Family?
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