laut.de-Biographie
Foals
In England wird mit Hypes bekanntermaßen nicht gegeizt. Was die Foals ("Fohlen") angeht, sind diese aber berechtigt, wenn nicht gar Pflicht! Auch wenn Keyboarder Edwin Congreave das eher kritisch sieht: "Hype is like a fever. It makes you feel ill", so der Brite im Interview. Über die entsprechende mediale Starthilfe war er 2008 insgeheim sicher doch nicht allzu unglücklich.
Yannis Philippakis (Gesang, Gitarre) und Jack Bevan (Schlagzeug) sammeln schon als Kinder erste musikalische Erfahrungen. Bevor man unter Regie des ehemaligen Mitglieds und Youthmovies-Frontmanns Andrew Mears 2005 Foals ins Leben ruft, spielen Philippakis und Bevan bei The Edmund Fitzgerald. Die Band löst sich jedoch auf, als alles zu ernst wird und man den Spaß am Musikmachen verliert.
Frisch und munter geht es dann mit Jimmy Smith (Gitarre, Keyboard) und Walter Gervers (Bass) in Oxford ans Werk. Smith kennt Gervers aus Schulzeiten und spielt zusammen mit ihm in der Lokalgruppe Face Meets Grill. Zunächst drücken die Jungs noch fleißig die Uni-Bank, doch nur Smith schließt das Studium der Geografie ab. Alle anderen hören vorzeitig auf, als man bei Transgressive unterschreibt und widmen sich lieber voll und ganz der Musikerkarriere.
Gründer Andrew Mears steigt schon bald aus, um sich stärker um Youthmovies anstehendes Album "Good Nature" kümmern zu können. Für ihn kommt Edwin Congreave (Keyboard, Saxophon), den Philippakis in einer Oxforder Bar kennenlernt.
Ihr musikalischer Mix aus Pop, Minimal Techno und Rock, wahlweise als Math-Rock, Dance-Punk oder Art-Rock bezeichnet, lässt diverse Einflüsse erkennen, hauptsächlich aber den des US-amerikanischen Minimal Music-Komponisten und -Pioniers Steve Reich. Außerdem hört Sänger Philippakis auch gerne Mal Radiohead und ist bekennender Sweep The Leg Johnny-Fan.
Bald finden Foals ein erstes Label. Doch schon kurz nachdem Try Harder Records (Blood Red Shoes, Blanket, Youtmovies) die Single "Try This on Your Piano" herausbringt, wechselt das Quintett und signt bei Transgressive Records (The Young Knives, Polytechnic, Regina Spektor), die ihre Platten fortan auf dem europäischen und via Sub Pop Records, (Nirvana, The Smashing Pumpkins, The White Stripes) auf dem amerikanischen Markt releasen. Ein erster Live-Sampler ("Foals Live") steht im März 2007 in den Läden. Danach tourt man unermüdlich durch UK, unter anderem gemeinsam mit Bloc Party. Zwischendurch erscheinen einige Singles ("Hummer", "Mathletics"). Ende des Jahres folgen weitere Konzerte, und man tritt beispielsweise mit New Young Pony Club und Liars auf.
Zwischendurch erscheint die Band in diversen britischen Fernsehsendungen und vergrößert kontinuierlich ihren Bekanntheitsgrad. Tennisliebhaber Philippakis gastiert so zum Beispiel im Comedy-Musik-Quiz Never Mind The Buzzcocks. Und auch die anderen Mitglieder treibt es vor die Kamera, etwa für einen Auftritt in The Culture Show.
Ende März 2008 steht das gefeierte Debütalbum in den Läden, für das zunächst Produzent David Sitek (TV On The Radio) zu Rate gezogen wird. Doch der finale Mix taugt dem Fünfer nicht – Sitek benutzt zu viel Hall-Effekte – und so entscheidet man sich, alles noch mal neu abzumischen. Im Zuge der Veröffentlichung geht es abermals auf Tour, die die Foals auch nach Deutschland bringt, und den hiesigen Fans Einblick in die exzellenten Livequalitäten der Briten gewährt.
Der Zweitling "Total Life Forever" (2010), in Schweden eingespielt, bringt es auf eine Mercury-Nominierung. Erste Demos für den Nachfolger entstehen bereits kurze Zeit später in Australien, 2011 eröffnet man für die Peppers in Europa. "Holy Fire" (2013) steigt im Vereinigten Königreich bereits auf Platz zwei der Charts ein, und auch "What Went Down" (2015) verkauft sich bestens.
Nach ausgiebigen Tourneeaktivitäten gehen die Briten erst mal in die wohlverdiente Pause, Bassist Walter Gervers erklärt Anfang 2018 sogar überraschend seinen Abschied, man trennt sich einvernehmlich. Sein letztes Konzert mit den Foals spielt er beim portugiesischen Festival Paredes de Coura.
Ein Jahr später kehren die Foals im März mit Album Nummer fünf, "Everything Not Saved Will Be Lost Part 1", zurück - und kündigen für Herbst 2019 gleich den zweiten Teil "Everything Not Saved Will Be Lost Part 2" an: "Es sind zwei Seiten derselben Medaille", so Philippakis.
Die Band produziert beide Platten selbst. Teil eins sei elektronisch orientiert, während im Herbst eher die Gitarren im Vordergrund stünden. Inhaltlich bewegt die Band die drohende Klimakatastrophe, die spätestens mit Greta Thunbergs Erscheinen von der politischen Agenda nicht mehr wegzudenken ist.
Im ersten Corona-Jahr 2020 veröffentlichen die Briten im Oktober die umfassende und prall gefüllte Remixschau "Collected Reworks". Ein Jahr später verkündet überraschend auch Edwin Congreave seinen Abschied: "Als einem damals orientierungslosen Aussteiger haben mir die Foals das Leben gerettet. Ich könnte nicht stolzer sein, dass ich die Reise der Foals von Indie-Delinquenten zu echten Rockstars mitgemacht habe", kommentiert der Keyboarder und studierte Mathematiker, der nun einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften anstrebt.
Sechs Wochen später kündigt die Single "Wake Me Up" das siebte Studioalbum der Foals für Mai 2022 an "Life Is Yours" fällt als Antwort auf den Corona-Lockdown sommerlich gut gelaunt und mit treibenden Grooves aus: Das Comeback der zum Trio geschrumpften Band findet auf der Tanzfläche statt.
Und manchmal kommen sie wieder. Zum Glück! Sechs Jahre nach seinem Ausstieg meldet sich Basser Walter Gervers tatsächlich im Line-up zurück. Sein Comeback verkündet Philippakis Anfang Mai 2023 in einem Instragram-Post: "Walter ist zurück und besser als je zuvor." Auf dem Band-Account teilt man zudem ein kurzes Probevideo, denn nur kurze Zeit später steht bereits eine ausverkaufte UK-Tour an.
2 Kommentare mit 2 Antworten
ca. 1 sekunde neue musik sind in den tiefen den internets aufgetaucht
klingt ungewöhnlich hart
Neues Album 'What Went Down' am 28. August.
Tracklist:
1. What Went Down
2. Mountain At My Gates
3. Birch Tree
4. Give It All
5. Albatross
6. Snake Oil
7. Night Swimmers
8. London Thunder
9. Lonely Hunter
10. A Knife In The Ocean
What Went Down (den Song) anhören hier:
http://www.bbc.co.uk/programmes/p02twjqd
Kein Grund zur Euphorie, aber ganz okay denk ich mal
hier das video:
https://www.youtube.com/watch?v=iuQQIawCqBA
klingt überraschend hart und überhaupt nicht wie irgendwas anderes von denen, muss man sich erstmal dran gewöhnen