laut.de-Biographie
Wolke
Die Wolke an und für sich ist ein Zufallsprodukt. Sie nimmt die unterschiedlichsten Formen an. Hier begegnet uns der luftige Wasserhaufen als Schönwetterwolke, dort kündet die Eiswolke vom baldigen Wetterumschwung. Dass das Kölner Duo mit dem gleichen Namen klingt wie es klingt, ist ebenfalls dem Zufall geschuldet.
Der Musikjournalist Oliver Minck an Bass und Mikro und Benedikt Filleböck an Tasten und Beatbox verzichten erst seit einem Dreivierteljahr auf zusätzlichen Live-Support. Weil es während eines kurzfristig anberaumten Gigs in Düsseldorf nicht anders ging. Minck erläutert: "Zuerst dachten wir: Wir müssen unseren Sound aufblasen, lauter, dreckiger werden, haben einen Schlagzeuger hinzugenommen." Das sei ein Trugschluss gewesen. "Die Intensität unserer Songs entsteht durch Reduktion, das funktioniert auch live", ist der Sänger überzeugt.
Seit 13 Jahren spielen Oliver und Benedikt in diversen Bands zusammen. Erst musizierten sie als Schülerband, heute zelebriert man mit Wolke den Postpop. Erste Schritte mit einer Vier-Track-Demo, die das NDW-Stück "Eisbär" von Grauzone covert. Dann das Debüt, das, wie sollte es anders sein, aus einer Schicksalsfügung resultiert. Der tschechische Cellist Pavel Jedlá hört ihre Musik und lädt die beiden für Aufnahmen in sein Jazz-Studio in Prag ein. Das Debüt "Susenky" entsteht - tschechisch für Süßigkeit. Im April 2005 erfolgt die Veröffentlichung auf dem Label Tapete.
Der Minimalismus von "Susenky" ist kaum noch zu steigern. Reduziert auf genannte Instrumente und Mincks Stimme, nimmt es den Hörer auf eine schwerelose Reise mit. Verträumte Popsongs in Anlehnung an Blumfeld und Kante. Pathos ist allgegenwärtig in den schwelgerischen Traumsequenzen, Emotionen schwappen bis knapp an die Kitsch-Grenze. Im Frühjahr 2005 touren Wolke durch eine kleine, aber feine Auswahl an Clubs quer durch die Republik.
2006 erscheint auf Tapete Records das zweite Werk des Kölner Duos. Und sie machen da weiter, wo sie aufgehört haben. Die Instrumentierung auf "Möbelstück" ist die gleiche geblieben, nur gibt der Drumcomputer diesmal einen durchaus flotteren Beat vor. Die klar vorgetragenen Texte setzen sich mit den Befindlichkeiten des modernen Menschen auseinander, kreisen um das sich selbst fremd gewordene Ich. Wolke haben mit Möbelstück wieder elf erfrischende Songs komponiert, voller Pathos und mit viel Pop.
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