laut.de-Biographie
Yasha
Kein Erfolg, kein Geld, keine Visionen: Kurz nach der Jahrtausendwende hat der Berliner Rapper Yasha die Nase gestrichen voll. Mit einer Frau, einer Flasche Wodka und jeder Menge Zweifel im Kopf, macht er sich auf den Weg in die USA. Sieben Jahre später kommt er zurück: im Gesicht ein Grinsen, die Taschen voll Geld und gewillt, es in der Heimat noch einmal allen zu beweisen.
Yasha Conen, kurz Yasha, wächst im Berliner Stadtteil Moabit auf. Dort gibt es für junge Menschen wie ihn nicht viel zu erleben. Zwischen Döner-Läden und Gemüseständen flanieren die Kids mit Hip Hop-Beats auf den Ohren durch die Straßen des Problembezirks.
Auch Yasha findet Gefallen an Reimen und Bass-lastigen Rhytmen. Zusammen mit seinem Bruder David und zwei weiteren Gleichgesinnten gründet er zu Beginn des neuen Jahrtausends das Rap-Quartett Moabeat. Doch das Projekt scheitert.
Während sich sein Bruder in Richtung Produktion verabschiedet, begibt sich Yasha ohne Geld und Ideen auf die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sieben Jahre verweilt er dort.
"In Amerika habe ich zum ersten Mal richtig gearbeitet und gesehen, wie der Großteil der Bevölkerung sein Geld verdienen muss. Davor habe ich ja immer nur Musik gemacht und in einer Art Blase gelebt. Ich habe gerappt und produziert, aber in Philadelphia habe ich die Realität kennengelernt", sagt Yasha.
In New York schafft es Yasha ganz klischeemäßig vom Tellerwäscher zum Fast-Millionär. Doch er ist nicht glücklich. Zwar hat er es durch harte Arbeit zu viel gebracht, doch ihm fehlt die Musik. Zurück in Berlin, will er einen Neustart wagen.
Sein Bruder ist mittlerweile dick im Geschäft. Als Teil des Produzenten-Teams The Krauts hat David mit "Stadtaffe" von Peter Fox eines der erfolgreichsten deutschen Alben der Neuzeit produziert.
Gemeinsam starten sie das Projekt Lila Wolken und landen mit dem Titeltrack der selbstbetitelten Debüt-EP sogleich einen Volltreffer. Der Titel-Song grüßt im September 2012 von der Spitze der deutschen Single-Charts.
Ein halbes Jahr später winkt die große Bühne. Yasha unterschreibt einen Solo-Deal beim Major Sony und begibt sich kurze Zeit später ins Studio, um sein Debütalbum aufzunehmen. Auf "Weltraumtourist" präsentiert er sich nicht mehr nur als Rapper, sondern auch als Sänger.
Ganz oben angekommen, bleibt Yasha dennoch bescheiden: "Kurz nach der Veröffentlichung der EP bekam ich eine ärztliche Diagnose mit Verdacht auf Krebs an den Stimmbändern. Ich wurde operiert, wartete aufs Ergebnis und durfte zwei Wochen lang nicht reden", erinnert sich der Musiker.
Glücklicherweise ging alles gut: "Wenn du durch so ein Tal gegangen bist, genießt du die Aussicht vom Berg viel bewusster. Aber es liefert dir natürlich auch Material, über das du schreiben kannst. Mir ist klar geworden, dass mir niemals der Stoff ausgehen wird."
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