laut.de-Biographie
Al Stewart
Als waschechter Schotte erblickt Al Stewart am 5. September 1945 das Licht der Welt in Greenock, einem kleinen Kaff westlich von Glasgow. Musik wird für Al schnell zu seinem Lebensinhalt. Mit 16 bricht er die Schule ab und zupft lieber auf seiner ersten Gitarre, die er von Andy Summers, dem späteren Police-Gitarristen, erwirbt. Und auch eine weitere englische Musik-Größe prägt seine Laufbahn. Robert Fripp, Mitbegründer von King Crimson, gibt ihm Gitarrenunterricht.
In Dance Hall Bands verdient sich Stewart die ersten musikalischen Sporen. 20-jährig folgt er dem Lockruf des Swinging London. Auf seiner Akustik-Gitarre singt er Bob Dylan-Songs nach in legendären Folk-Clubs wie Bunjie's oder Les Cousins. Dort arbeitet er auch als Ansager oder spielt für Musiker wie Simon & Garfunkel, Cat Stevens, Bert Jansch und Ralph McTell auf. Auf ersten Tourneen bestreitet er das Vorprogramm von Fairport Convention, Steeleye Span, Pantangle und Roy Harper.
1966 bringt Al seine erste Solo-Single "The Elf" heraus, ein Jahr später folgt die erste LP "Bedsitter Images" bei CBS. Dann geht es Schlag auf Schlag. Mit den Folkalben "Love Chronicles" (1969), "Zero She Flies" (1970) und "Orange" (1972) begründet er seinen musikalischen Stil, der von autobiografischen Geschichten inspiriert ist. Trotz berühmter Gastmusiker wie Jimmy Page, Phil Collins oder Richard Thompson und einer Auszeichnung des Fachblatts Melody Maker für "Love Chronicles" als bestes Folkalbum, bleibt der kommerzielle Erfolg vorerst aus. Die Wende kommt mit "Past, Present and Future" (1973), das erste Album, das auch in den USA verlegt wird. Stewart verbindet hier in den Lyrics historische und zeitgenössische Ereignisse, reichert sie mit Zitaten aus Film und Literatur an. Besonderes Aufsehen erregen seine Verweise auf Nostradamus.
In den USA findet Stewart Mitte der Siebziger auch seine neue Heimat und entwickelt neben der Musik seine zweite Leidenschaft: den Weinbau. Der Weinconnaisseur besitzt einen der besten Weinkeller Kaliforniens. Ob der Rebensaft eine entscheidende Rolle bei der Komposition seiner sanften und entspannten Lieder spielt? Jedenfalls feiert er mit "Modern Times" (1975) und mit den von Alan Parsons produzierten Alben "Year of the Cat" (1976) und "Time Passages" (1978) seine größten Erfolge. Die Singles "Year of the Cat", "On the Border" und "Time Passages" entwickeln sich zu zeitlosen Ohrwürmern.
Obwohl Al Stewart weiter fleißig Alben veröffentlicht, kann er an seine früheren Erfolge in den 80ern und 90ern nicht mehr so recht anknüpfen. Probleme mit diversen Plattenfirmen erschweren ein erfolgreiches Marketing seiner Platten. Auf größere Resonanz stoßen "Last Days of the Century" (1988), "Famous Last Words" (1993) und "Between the Wars" (1995). Aber erst mit den zarten Kompositionen von "A Beach full of Shells" (2005) knüpft der mittlerweile 60-Jährige erneut an frühere Erfolge an.
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