laut.de-Biographie
Alternative Allstars
Was macht man, wenn man auf vier kleinen Hartgummirollen so ziemlich alles erreicht hat, was man erreichen kann, eine Band hat, die landauf, landab in Szenekreisen gefeiert wird und auch sonst kein langweiliges Leben führt? Fragte man Claus Grabke, würde der raten, noch eine weitere Combo ins Leben zu rufen. Der Ostwestfale hat in seinem bisherigen Leben Auszeichnungen auf dem Skateboard gesammelt wie andere Leute Bierdeckel. Er ist 19 Mal deutscher Meister gewesen, hinzu kommen diverse Europameister-Titel, Monster-Mastership-Siege (die Weltmeisterschaft bei den Skatern), Weltcups und so weiter.
Erfolg soll ja hungrig nach mehr machen, und was gehört zum Skaten unbedingt dazu? Richtig: die richtige Musi! Derbe und laut darf es gerne sein, deshalb unterhält sich Grabke noch die Band Thumb, mit der er drei Alben herausbringt, und die ihm weitere Lorbeeren einbringt. Mit Grabke ist Thumb die erste Band auf dem in Amerika mittlerweile riesengroßen Punk-Familienurlaub Warped Tour. So nebenbei arbeitet der Familienvater als Korrespondent und Fotograf für verschiedene Skater-Magazine, unter anderem für die Bibel aller Brettl-Artisten, den "Thrasher". Und da er sonst nicht viel zu tun hat, designt er nebenher noch Klamotten und Decks für den Nachwuchs.
Da er sich in seiner Freizeit fast zu Tode gelangweilt hat, kommt Grabke eines Tages auf die Idee, eine weitere Band zu gründen. Mit den Alternative Allstars lässt er etwas ruhiger angehen als mit Thumb. Statt lauten Gitarren und noch lauteren Worten findet sich unter dem Dach der Allstars eher Poppunk, oder Powerpop. Auf jeden Fall schwer von guter Laune gezeichnete Musik. Skaterkollege Mark Wiechert teilt bei den Alternative Allstars die Bühne mit Grabke, Thumb-Drummer Steffen Wilmking wechselt bald zu Münsters Local Heroes, den H-Blockx. Auch Gary Lincoln hält das Allstar-Leben nicht lange aus und geht zurück in seine englische Heimat. Nun mimt Sven Pollkötter den Rhythmusvorgeber.
Ihr erstes Album "Rock On" erscheint 1999 und hat mit dem Titeltrack sogar so etwas wie einen kleinen Alternative-Hit. In der Folge bestehen Bands wie Sick Of It All, Bad Religion, Die Ärzte, aber auch Oasis und sogar Bon Jovi darauf, den Allstars auf der gemeinsamen Bühne den Vortritt zu lassen. Im Frühjahr 2004 erscheint dann das Zweitwerk der Alternative Allstars, während Thumb weiterhin auf Eis liegt. Auf "110% Rock" ist der Name zwar nicht durchgängig Programm, im Vergleich zu "Rock On" geht es doch deutlich rockiger zur Sache. Die gute Laune ist auf jeden Fall geblieben.
Nach dem Album wird es jedoch erst einmal still um die Allstars. Im Jahr 2006 taucht Claus Grabke wieder auf, und zwar mit seinem ersten Soloalbum. Es hört auf den Namen "Dead Hippies/Sad Robot" und ist ein Doppelalbum. Auf dieser Platte wird er von Lena Jeckel (Bass) und Sven Pollkötter unterstützt. Das ganze scheint ein Konzeptalbum zu sein, doch bis zur Release hält sich das Mastermind bedeckt.
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