laut.de-Biographie
Angel Witch
Wenn es von einer Band deutlich mehr Live-Veröffentlichungen und Compilations gibt als Studioalben, ist irgendetwas faul, nicht nur im Staate Dänemark. Im Falle von Angel Witch ist auch etwas faul im Großraum London.
Von dort stammt nämlich die Band, die 1977 noch unter dem Namen Lucifer zusammenfindet. Gitarrist und Sänger Kevin Heybourne hebt sie zusammen mit Gitarrist Rob Downing, Drummer Steve Jones und Basser Barry Clements aus der Taufe. Nachdem sich Lucifer aufgelöst haben, versucht sich Steve kurzzeitig mit einem gewissen Bruce Dickinson bei Speed.
Kevin gründet bald darauf lieber mit Drummer Dave Hogg, Basser Kevin Riddles und Gitarrist Rob Angel Witch. Ihren ersten Song haben sie auf dem legendären "Metal For Muthas"-Sampler. Sie landen wenig später bei Bronze Records, wo später auch Motörhead unterkommen werden. Dort erscheint 1980 das Debüt "Angel Witch", das in der NWOBHM großen Einfluss hinterlässt und die Band auf Anhieb neben Iron Maiden und Saxon etabliert.
Nach der Veröffentlichung machen sich aber sämtliche Musiker vom Acker. Kevin bleibt nichts anderes übrig, als sich erst einmal Deep Machine anzuschließen. 1982 belebt er die Band kurzzeitig wieder, steht aber bald erneut ohne Mitmusiker da. Erst 1984 veröffentlicht er tatsächlich mit Basser Peter Gordelier, Sänger Dave Tattum und dem zurückgekehrten Drummer Dave Hogg "Screamin' n' Bleedin'".
Mit fast dem gleichen Line-Up folgt zwei Jahre später "Frontal Assault", ehe Drummer und Sänger wieder fliegen und die erste Compilation erscheint. In den nächsten Jahren werden allein bis zur Jahrtausendwende drei weitere und fünf Live-Scheiben folgen, ehe tatsächlich ein viertes Studioalbum erscheint.
Anfang der 90er entschließt sich Kevin, in die USA an die Westküste zu ziehen, weil dort noch die meisten Fans der Band wohnen. Der Rest der Truppe hat darauf aber recht wenig Bock. So sind Angel Witch einmal mehr Geschichte.
Zusammen mit dem Exodus-Drummer Tom Hunting, dem Lääz Rockit-Bassisten Jon Torres und dem ehemaligen Heathen-Klampfer Doug Pierce versucht Kevin den nächsten Anlauf, doch da mit seiner Aufenthaltsgenehmigung etwas nicht stimmt, fliegt er noch vor dem ersten Gig wieder aus den USA raus.
Nach der Compilation "Resurrection" gibt es Pläne, die Band im originalen Line-Up auf die Bühne zu bringen - doch vergebens. Zwar kommt es vereinzelt zu Shows - so auf dem Bang Your Head 2003 mit Aushilfe von Exodus und Heathen, doch in die Gänge kommen Angel Witch kaum.
Dennoch geschieht 2011 das beinahe Unglaubliche, denn Kevin geht mit Gitarrist Bill Steer (Carcass), Basser Will Palmer und Drummer Andrew Prestidge ins Studio, um dort "As Above, So Below" aufzunehmen.
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