laut.de-Biographie
Lääz Rockit
Ein weiteres Juwel der Thrash-Szene, die in den 80ern in der Bay Area um San Francisco aufblühte, sind die recht eigenwillig benannten Lääz Rockit. Ursprünglich 1982 im kalifornischen Berkeley als Depth Charge gegründet, taufen sie sich wenig später in Lääz Rockit um, anscheinend eine Sci-Fi-Waffe aus einem Clint Eastwood-Film.
In ihren Anfangstagen sind Sänger Michael Coons, die beiden Gitarristen Aaron Jellum und Phil Kettner sowie Basser Dave Starr und Drummer Victor Agnello noch eher dem typischen US Power Metal zuzuordnen denn dem Thrash. Bevor sie aber auch nur ihren ersten Gig mit Ratt spielen, wandert Dave auch schon ab, um sich über Umwegen Vicious Rumors anzuschließen. Seinen Platz nimmt Willy Lange ein. Der ist somit auf dem Debüt "City's Gonna Burn" zu hören, (1984, Target Records).
Um für ihre Scheibe ordentlich Werbung zu machen, geht es mit Grim Reaper und Exciter auf Tour durch Nordamerika. Allerdings fliegen sie nach drei Gigs schon wieder vom Billing. Da konzentrieren sie sich eben auf die Aufnahmen zu "No Stranger To Danger", die schwer unter miesem Sound und dem missglückten Gesangsversuchen Michaels leidet. Als bei einem tragischen Autounfall 1986 Metallica-Basser Cliff Burton umkommt, ist Willy einer der Bewerber auf den Job, geht aber leer aus.
Der Erfolg von Metallica stellt sich bei Lääz Rockit nicht ein, doch mit "Know Your Enemy" gelingt es immerhin, den Bekanntheitsgrad deutlich zu steigern. Der differenziertere Sound und der deutliche Thrash-Einschlag stehen der Band gut zu Gesicht, was in einer Tour mit Motörhead und einem Auftritt auf dem Aardschock-Festival mündet. Wenig später stehen noch ein paar Runden mit Exodus auf dem Plan, ehe es an die Arbeiten zu ihrem vierten Album geht.
Nach dem mit seinem Vorgänger vergleichbaren "Annihilation Principle" geht es diesmal als Headliner zurück nach Europa. Doch das Line-Up beginnt bereits zu bröckeln. Willie packt seine Koffer, um das Transportgeschäft seines Vaters zu übernehmen, weswegen der Bass Institute Of Technology-Absolvent John Torrez seinen Platz einnimmt. Er gibt sein Debüt auf der US-Tour mit M.O.D., auf welcher der Zwist innerhalb der Band eskaliert.
Gitarrist Phil und Drummer Victor kehren Lääz Rockit den Rücken, die Band ist kurz vor dem Ende. Als sie allerdings den Track "Leatherface" zum dritten Teil der Metzelserie "Texas Chainsaw Massacre" beisteuern, laufen sie auf einmal ständig auf MTV und erfahren einen unerwarteten Popularitätsschub. Mit den beiden Neuzugängen Ken Savich (Gitarre) und Michael Anthony (Drums) folgt eine Headlinertour durch die Staaten. Im Sommer 1990 nehmen sie "Nothing'$ $acred" auf. Allerdings geht ihr Label Anfang des nächsten Jahres pleite und Michael Coons und Aaron Jellum stehen wieder alleine da.
Viele schreiben die Band schon ab, doch mit Gitarrist Scott Sargeant, Basser Scott Dominguez und Drummer Dave Chavarri melden sie sich erstaunlich schnell zurück. Roadrunner Records sichert sich die Rechte an "Nothing'$ $acred". Um diese Line-Up auch zu würdigen, erscheint noch das Live-Album "Taste Of Rebellion", doch dann ist der Ofen erst mal aus. Zwar erscheint mit Drummer Matt Van noch ein Album namens "Zack", doch das hat mit dem ursprünglichen Sound so wenig zu tun, dass die Scheibe nur in Japan erscheint und zwar mit dem Bandnamen Gack.
Lääz Rockit sind zunächst mal Geschichte und Scott Sargeant taucht kurz bei Wrekking Crew auf, bevor er 1996 mit Killing Culture ein gleichnamiges Album veröffentlicht und '98 schließlich bei Skinlab ein Gastspiel gibt. Auch Drummer Dave Chavarri bleibt der Musikwelt erhalten und trumpft sowohl bei Pro Pain als auch bei Soulfly kurzfristig auf, bevor er seine eigene Truppe Ill Nino ins Leben ruft.
2005 haben die Veranstalter des Dynamo Open Airs die Idee, einige Bands im Original Line-Up auf die Bühne zu bringen und rufen deswegen Testament, Anthrax und auch Lääz Rockit wieder zusammen. Die reformieren sich mit der Besetzung aus Mike Coons, Aaron Jellum und Phil Kettner, Willy Lange und Victor Agnello. Das läuft anscheinend ganz gut, denn beim Thrash Against Cancer-Festival im Juli desselben Jahres sind sie neben Agent Steel, Testament und einigen anderen Bands ebenfalls am Start.
Es folgen noch ein paar weitere Auftritte in diesem Line-Up, doch obwohl im August 2006 die Live-DVD "Live Untold" erscheint, schließt die Band es zunächst aus, dass sie ein neues Album angehen könnten. Das ändert sich allerdings, als sie mitbekommen, wie groß das Interesse an der Band nach wie vor ist.
So geht es 2008 wieder ins Studio. Sie verlassen es mit "Left For Dead". Massacre Records bringt die CD Ende Juli auf den Markt. An den Drums sitzt zwar inzwischen Sky Harris, sonst ist das Original Line-Up aber perfekt.
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