laut.de-Biographie
Autopsy
In der Metalszene - genauer gesagt in der Death Metalszene - gibt Drummer Chris Reifert seinen Einstand zusammen mit Chuck Schuldiner (RIP), mit dem er Death neues Leben einhaucht und das Debüt "Scream Bloody Gore" eintrümmert. Während Chuck aber sein Glück danach in Florida sucht, bleibt Chris in San Francisco zurück und gründet 1987 The Aborted, die er aber bald in Autopsy umbenennt.
Zusammen mit Basser Eric Eigard und Gitarrist Eric Cutler (der auf einem der Stücke auch den Gesang übernimmt), spielt Chris ein erstes Demo ein. Auf den restlichen Songs grunzt Chris neben dem Drumming ins Mikro.
Ein weiteres Demo erscheint, dieses Mal mit Basser Ken Sorvari und dem zweiten Klampfer Danny Coralles. Chris übernimmt den Gesang nun komplett, daran soll sich fortan auch nichts mehr ändern. Das englische Label Peaceville Records nimmt die Band unter Vertrag und veröffentlicht 1989 das Debüt "Severed Survival".
Das billig gezeichnete, unansehnliche Cover landet in Deutschland allerdings auf dem Index, weswegen es hier erst 1990 mit einem eigentlich deutlich fieseren, weil hintergründigeren und besser gezeichneten Artwork erscheint. Auf der Scheibe selbst spielt Sadus-Basser Steve DiGiorgio (Ex-Death/Iced Earth/usw) die Basslinien ein, auf der Tour mit Bolt Thrower und Pestilence in Europa ist Ken noch einmal mit dabei.
Allerdings übernimmt für ihn schon wenig später Erics Bruder Steve. Der Bassposten erweist sich aber als Schleudersitz. Steve ist an den Aufnahmen zum zweiten Album "Mental Funeral" zwar noch beteiligt, doch seine Zeit bei Autopsy ist kaum erwähnenswert.
Die nächste Scheibe entsteht innerhalb von nur sechs Tagen in unterschiedlichen Studios, was man ihr auch leider anhört. Der Sound ist alles andere als toll, auch die stellenweise im Doomtempo daherkommenden Songs brauchen einige Eingewöhnungszeit. Für die kurz darauf folgende EP "Fiends Of Blood", die klangtechnisch eine Spur besser ausfällt, springt einmal mehr Steve DiGiorgio als Basser ein.
Der ehemalige Suffocation-Tieftöner Josh Barohn, der live auch zuvor schon ausgeholfen hatte, steigt bei Autopsy ein und gibt sein Debüt auf dem sehr anstrengenden "Acts Of The Unspeakable", das aber leider nicht mehr an die ersten beiden Scheiben anknüpft. Da die Promotion für das Album weitgehend ausbleibt und auch live nicht allzu viel geht, scheidet Josh bald wieder aus den Reihen aus. Der ehemalige Hexx-Viersaiter Clint Bower übernimmt seinen Platz.
Ob der im Nachhinein auf seine Teilnahme an "Shitfun" so stolz ist? Die Scheibe markiert definitiv den Tiefpunkt der Bandkarriere, was nicht nur an dem beschissenen Cover liegt, sondern auch an den nur mäßig spannenden oder unterhaltsamen Liedern.
Danach sieht auch Chris ein, dass die Zeit von Autopsy vorbei ist und löst die Band auf. Er gründet daraufhin Abscess, mit denen er in die selbe Kerbe schlägt und das Debütalbum "Urine Junkies" benennt ... Während er mit dieser Band noch aktiv ist, hat sich das Projekt The Ravenous schon wieder erledigt.
Doch auch deutlich nach dem Split erscheinen noch Veröffentlichungen von Autopsy. Das Label Necroharmonic Productions veröffentlicht 2000 die frühen Demos und ein paar Livetracks unter dem Titel "Ridden With Disease" und schiebt 2005 mit "Live As Fuck" noch Liveaufnahmen nach. Peaceville schließen sich der Leichenfledderei an und bringen 2001 "Torn From The Grave" unters Volk. Als wäre das nicht genug, erscheint 2006 auch noch eine DVD.
Doch die Nachfrage nach Autopsy steigt im Laufe der Zeit wieder. So schließt sich Chris 2009 wieder mit den beiden Gitarristen Eric Cutler und Danny Coralles und Basser Joe Allen zusammen, um sich 2011 mit "Macabre Eternal" zurück zu melden. Musikalisch berufen sie sich zwar auf ihre Wurzeln, zeigen aber auch deutliche Fortschritte in Spieltechnik und Songwriting.
Warum 2012 jedoch schon wieder eine neue Compilation namens "All Tomorrow's Funerals" veröffentlicht werden muss, weiß niemand. Immerhin gibt es im Sommer 2013 mit "The Headless Ritual" auch ein neues Studioalbum.
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