Porträt

laut.de-Biographie

Beatfabrik

Rap hat in Deutschland bekanntlich einen schweren Stand. Das liegt zum einen daran, dass viele Newcomer nicht gerade qualitativ hochwertig sind, zum anderen schüttelt die deutsche Jugend ihre Hüften viel lieber zu Dr. Dre und LL Cool J als zu Samy und Jan Delay. Stuttgart, einstige Hochburg des Sprechgesangs, liegt brach, Hamburg, die Hoffnung der letzten Jahre ist nach dem Eimsbush-Konkurs schwer angeschlagen. Diejenigen, die sich mit dem Tod des jungen Pflänzchens Deutschrap nicht abfinden wollen, richten ihr Augenmerk auf eine Stadt, die aufgrund ihrer derben Texte und ihrem Hang zum Rumgeprolle nach amerikanischem Vorbild bislang eher geächtet wurde.

Beatfabrik - Blackbook CD 3 Aktuelles Album
Beatfabrik Blackbook CD 3
Porno, Smexer und Kobra mischen die Hauptstadt auf.

Doch im Laufe der Jahre ist in Berlin eine respektable Undergroundszene entstanden. Zu den wenigen Vertretern, die den wichtigen Schritt von Tape zu Silberscheibe bislang geschafft haben, zählt die Beatfabrik. Wie damals bei den Masters Of Rap um Kool Savas kann man eigentlich nicht von einer festen Formation sprechen, eher von einer Ansammlung mehrerer Einzelkünstler, die gleiche Interessen verbinden.

Zusammengesetzt aus den Bands Promolle und Panz Dominanz heißen die wichtigsten Mitglieder der Beatfabrik Kid Kobra, Smexer und Prinz Porno am Mic, während MK 1 die Rolle des Mischers übernimmt. Ende der Neunziger fing man an, mit improvisiertem Equipment auf Amibeats in ein Vierspurgerät zu rappen. Als Namensgeber durfte dann aber immerhin ein Aldi-Rechner herhalten, den Bandmitglied Kick in seinem Keller installierte, und diesen somit zum Crew-Hauptquartier umfunktionierte.

"Man hat mir verraten, es gibt keine Illuminaten, doch dafür regiert Satan die Vereinigten Staaten. Seine heimlichen Sklaven wissen, er bleibt der Boss, sie tarnen sich unter anderem als Microsoft." Mit kritischen Zeilen wie diesen setzt die Beatfabrik ihren Haufen auf gesellschaftliche Konventionen. Die Texte der Band sind hungrig, amüsant oder auch einfach nur prollig, je nachdem wer gerade seine Ergüsse ins Mic rotzen darf.

Im Jahr 2003 veröffentlichten die Rapper bereits zwei respektable Alben, Anfang 2004 folgt eine DVD. Damit dürfte das erste Aushängeschild des Berliner Underground-Labels Royal Bunker bald den Weg in die Stereoanlagen deutscher Headz geschafft haben.

Alben

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Die Homepage der Vereinigung.

    http://www.beatfabrik.com
  • Royal Bunker

    Hier gibt es mehr Informationen zu dem Berliner Underground-Label.

    http://www.royalbunker.de

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