laut.de-Biographie
Berger
Derbe Texte sind das Markenzeichen von Berger. Der 24-jährige Wahl-Kölner sprechsingt vorzugsweise von Titten, Onanie und Pornos. Die Bravo findet das "total frech", seine Eltern dagegen sind nicht amüsiert, repräsentieren sie doch schließlich die schöne heile Welt: Sascha Berger ist Sohn des Schlager-Duos Cindy und Bert.
Derart musikalisch vorbelastet nimmt es nicht Wunder, dass sich Berger nach dem frühen Genuss klassischen Gitarren-Unterrichts schnell härteren Punk-, Rock- und Crossover-Tönen zuwendet. Den Hang zu deutschen Texten scheint er jedoch von den Eltern geerbt zu haben, Mitte der Neunziger gründet er mit ein paar Freunden die Hip-Hop-Combo Das Reimheitsgebot.
Doch ein echter B-Boy wird er nicht, 1998 verlässt er die Band und schlägt den Solopfad ein. Er zieht nach Köln, jobbt dort in einem Aufnahmestudio und beginnt mit der Arbeit an seinem ersten Album. "In geheimer Mission" erscheint Ende '99, die Single-Auskopplung "Heiligenschein" sorgt für Entzücken in der Boulevard-Presse: Textzeilen a la "ich hab mehr Porno im Kopf als Sarah Young zwischen den Beinen" werden von Papa Bert nicht goutiert, er weist dem Filius öffentlichkeitswirksam die Tür.
Trotz des anschließenden Rauschens im Blätterwald kommt die Platte nicht wirklich aus den Startlöchern, hohe Chartsplatzierungen bleiben aus. Doch das soll sich kurze Zeit später ändern: Bergers Song "Zeig mir dein Gesicht" wird zur Titelmelodie für die zweite Staffel der Reality-Soap "Big Brother" auserkoren. Und im Zuge des Hypes wird das Debut-Album unter neuem Namen gleich nochmal veröffentlicht. Einziger neuer Song ist besagtes "Zeig mir dein Gesicht". Für solch eine Lizenz zum Gelddrucken gibt sich der "Straßenphilosoph" textlich ausnahmsweise mal ganz zahm und schmuddelfrei. Den Papa wirds freuen.
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