laut.de-Biographie
Brad
Brad? Brad Pitt? Kennt doch jeder! Nein, hier ist nicht die Rede vom einst Sexiest Man Alive, unser Augenmerk liegt auf der Band rund um Pearl Jam-Gitarrist Stone Gossard und Shawn Smith. Diese kann zwar nie den Bekanntheitsgrad ihres Namensvetters erreichen, ihr Debüt spielen sie aber schon zu Zeiten ein, in denen der Hollywood-Star noch in unsäglichen Filmen wie "Real Cool World" auftritt. Doch selbst für die eingefleischten Grunge-Fans bleiben sie immer nur ein Flüstern, das bekannteste Geheimnis von Seattle.
Neben dem Gitarrenspiel von Gossard, wohl die bekannteste Figur im Gefüge, bildet die soulige Stimme von Shawn Smith das Gesicht von Brad. Im Seattle, damals der schmutzige Bauchnabel der Musikwelt, finden sich die beiden mit Jeremy Toback (b) und Regan Hagar (dr) unter dem Namen Shame zusammen. Toback wird von Keith Lowe ersetzt.
Für den rauen 1970er Sound der Band eher ungewöhnlich findet Smith die Vorbilder für seinen Gesang in Soul- und Funk- Legenden wie Stevie Wonder und Prince. Außerhalb stellt er dies auch bei Satchel, Pigeonhead, Malfunkshun und vielen anderen Projekten unter Beweis.
Nachdem die Brigade feststellt, das ihr Name bereits von einer anderen Gruppe mit dem Musiker Brad Wilson an Bord, genutzt wird, benennen sie sich kurzerhand in Brad um. Den Namen Shame darf nun ihr erster Longplayer, 1993 bei Epic Records veröffentlicht, tragen. In nur 20 Tagen aufgenommen, enthält er einen wilden Stilmix mit vielen rauen Stücken, die größtenteils bei Jam-Sessions entstehen. Mit dem Song "Buttercup" wird Smith 1994 in die Liste der 100 Great Voices, herausgegeben vom britischen Magazin Mojo, gewählt.
Das Nachfolge-Album "Interiors" wird 1997 nach dem ausbleibenden Erfolg von "Shame", glatter und auf Pop poliert. Mit dem Kurzauftritt von Mike McCready verzeichnet es ein weiteres Pearl Jam-Mitglied an der Gitarre. Doch auch die Hinwendung zu leichteren Songs bringt nicht den erwünschten Erfolg.
In den Folgejahren finden sich die Musiker in unregelmäßigen Abständen immer wieder zusammen, um Alben aufzunehmen. Weit entfernt vom Erfolg des großen Bruders aus Seattle, entwickeln sie sich dennoch zu einem festen Bestandteil der Szene.
Mit ihrem Album "United We Stand" wechseln sie 2012 zu Razor & Tie. Nach vielen Jahren, in denen Brad als Spielplatz für die Experimente im Schatten der Hauptprojekte von Shawn und Gossard herhalten musste, soll die Band nun einen permanenten Platz im Leben der Musiker bekommen.
"Ich bin so dankbar. Wir sind durch dick und dünn gegangen und nach über zwanzig Jahren ist die Bruderschaft von Brad noch immer intakt und lebendig." erklärt Stone Gossard. "Zum Glück haben wir als Band, oder noch wichtiger als Individuen, nie den Funken und den Wusch verloren, uns immer weiter zu entwickeln." ergänzt Shawn Smith.
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