laut.de-Biographie
Briskeby
Der Sängerposten in Rock- und Popcombos ist zwar noch immer vorwiegend Männern vorbehalten, mit No Doubt, Moloko, Portishead oder den Göttinger Guano Apes gab es aber immer wieder Vertreter, die es mit weiblichem Frontfrauen-Charme zu internationalem Erfolg gebracht haben. Dorthin zieht es 2000 auch die norwegischen Newcomer von Briskeby, die die genannten Minimalanforderungen mit Sängerin Lise Karlsnes schon mal erfüllen.
Briskeby produzieren elegant-tanzbare Popmusik, die den Flair guter 80er Elektropop-Melodien mit unschlagbar eingängigen Gitarrenlines kombinieren. Nachprüfbar in elffacher Ausführung auf dem Debütalbum "Jeans For Onassis", das in Deutschland im März 2001 erscheint. Bis es aber zum Auslandsdeal kam, mussten Lise, Bjorn (guit), Baard (b) und Claus (dr) erst einmal die Heimat verführen, was relativ schnell gelingt. Benannt haben sie sich vordergründig nach einem Osloer Vorort. Briskeby ist allerdings auch der Name eines Fußballstadions in Hamar und der eines norwegischen Progrock-Labels aus den 70ern.
Ende 1999 begeistert sich ein Angestellter der Universal Norway für Briskebys Kompositionen und Anfang 2000 erscheint die Single "Propaganda". Anschließend nehmen die Vier ihr Debütalbum in den Osloer Polar Studios (ABBA) auf und im Herbst erscheint es zusammen mit der neuen Single "Wide Awake". Die Reaktionen sind phänomenal, Radiostationen spielen sämtliche Songs rauf und runter, Hitlisten werden gesprengt und die alten Herren von A-ha engagieren die Band als Support für ihre umjubelte Deutschland-Tournee. Zu diesem Zeitpunkt ist hierzulande bereits die Single "Propaganda" erhältlich, beim Wiener Good Taste-Radiosender FM4 läuft sie auf Heavy Rotation.
Im Februar 2001 erhalten Briskeby für 100.000 verkaufte Longplayer in ihrer Heimat Doppel-Platin. Während die Single "Cellophane Eyes" den zweiten Platz in den Charts erreicht, supportet die Band den Oslo-Gig von A-ha, obwohl sie deren Beliebtheitsgrad in Norwegen längst übertroffen hat. Ähnliche Erfolgsmeldungen sollen auch Resteuropa überfallen, doch so richtig will es nicht klappen mit dem Durchbruch. Auf Briskebys Homepage erfährt man derweil, dass Gitarrist Bjorn Brian Eno, MC5 und Motörhead liebt, Bassist Baard auf englische Triumph-Motorräder steht und Sängerin Lise die Tochter eines Hotel-DJs ist.
Nachdem es lange Zeit ruhig um die Norweger ist, erscheint 2004 auch der Album-Nachfolger "Tonight, Captain?" beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Song "Hey Baby" erscheint als Single, erfährt aber keine großartige Promotion. Da die Band 2003/04 auch noch ausschließlich in der Heimat tourt, hört man von der Rückkehr Briskebys hierzulande so gut wie nichts. Dies ändert sich auch mit Album Nummer Drei nicht, das die Band Ende 2004 in den Osloer Lydlab Studios aufnimmt. "Jumping On Cars" erscheint 2005 ausschließlich in Skandinavien.
Darauf enthalten ist auch "Joe Dallesandro", eine Kooperation mit dem amerikanischen The Posies-Sänger und R.E.M.-Keyboarder Ken Stringfellow, der der Band ihren größten Single-Hit beschert. Nach Einrichten einer MySpace-Seite können sich auch die deutschen Fans ein Bild vom Sound der "neuen" Briskeby machen.
Während sich die Jungs von Briskeby mit Stringfellow zu einer neuen Band namens The Disciplines formieren, wagt sich Sängerin Karlsnes 2007 auf neues künstlerisches Terrain und konzipiert eine Sonnenbrillen-Kollektion.
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